Fresenius Medical Care strukturiert um und zielt auf Wachstum

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Der deutsche Medizin- und Dialysespezialist Fresenius Medical Care (FMC) blickt zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2024 und signalisiert den Aktionären profitable Entwicklungen. Der Strategiereport weist auf ein Jahr des beschleunigten Wachstums hin, in welchem das Unternehmen seine ambitionierten Margenziele anvisieren möchte. Dies verkündete FMC-Chefin Helen Giza bei der Präsentation der Jahresbilanz. Trotz der anspruchsvollen Ziele musste die Aktie jedoch einen Dämpfer hinnehmen und verzeichnete zum Handelsschluss im MDax einen Verlust von 3,6 Prozent bei einem Wert von 38,03 Euro. Analysten, wie Harald Hof von AlsterResearch, verbuchen die zunächst positiven Ergebnisse auf Sondereinflüsse und bemängeln eine vermeintliche Diskrepanz zwischen erster Erwartung und tatsächlicher Marktwahrnehmung. Unter den prägenden Faktoren für die Entwicklung von FMC stehen die Nachwirkungen der Pandemie, gestiegene Kosten und ein von Corona forciertes Übersterblichkeitsphänomen. Ebenso hatten Engpässe bei Pflegekräften das Unternehmen einer Zerreißprobe ausgesetzt. Als Antwort darauf forcierte FMC einen Restrukturierungsprozess mit Klinikschließungen, dem Abbau von Stellen und durchuzogene Verkäufe. Organisatorische Neuausrichtungen und die Globalisierung verschiedener Funktionen begleiteten die Transformation – bei FMC ist man stets bedacht, Prozesse und Produktivität fortlaufend zu optimieren. Im Vorjahr konnte der - laut Giza mehrfach nach oben korrigierte - Ausblick noch übertroffen werden, was sich in einem nahezu stabilen Umsatz von 19,45 Milliarden Euro und in einem um 15 Prozent gestiegenen operativen Ergebnis widerspiegelt. FMC nahm zudem Eigentümerwechsel in den USA, Argentinien und Australien vor und reduzierte seine Belegschaft auf globaler Ebene um 8000 Mitarbeiter. Ein umfassendes Kostensenkungsprogramm befindet sich weiter in der Ausführung mit dem Ziel, bis 2025 jährlich 650 Millionen Euro einzusparen. Für 2024 strebt FMC Einsparungen in Höhe von 100 bis 150 Millionen Euro an. Trotz der Herausforderungen sieht die Konzernleitung das Unternehmen auf einem soliden Kurs. Ein weiteres Ziel bleibt eine operative Marge von 10 bis 14 Prozent für das nächste Jahr. Auf die Frage nach möglichen Auswirkungen neuer Diabetes-Behandlungen reagierte Giza gelassen – signifikante Effekte seien erst in einem Jahrzehnt zu erwarten. Im Kontext der Entflechtung von der Muttergesellschaft Fresenius und unter Anwendung der neuen Rechtsform als Aktiengesellschaft, wird für 2023 eine separate Finanzberichterstattung beider Firmen erfolgen. Fresenius wird seine Ergebnisse zeitnah vorstellen.