Frauen im Ruhestand finanziell deutlich schlechtergestellt als Männer

Eulerpool News
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Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamtes legen offen: In Deutschland führt der Gender Pension Gap zu einer signifikanten Einkommenslücke zwischen den Geschlechtern im Rentenalter. Frauen über 65 Jahre verzeichnen ein durchschnittliches Bruttojahreseinkommen von 18.663 Euro und bleiben damit klar hinter Männern zurück, die im Durchschnitt jährlich 25.599 Euro für sich verbuchen können. Damit wirkt sich die Einkommensdifferenz von 27,1 Prozent stark auf die Lebensstandards und die finanzielle Unabhängigkeit im Alter aus. Die Wurzeln dieser Ungleichheit sind vielschichtig und reflektieren die strukturellen Ungerechtigkeiten des Arbeitsmarktes. Höhere Teilzeitquoten, schlechter entlohnte Positionen und Unterbrechungen der Berufslaufbahn für Erziehungszeiten verstärken das Ungleichgewicht, welches im Ruhestand besonders augenscheinlich wird. Besonders hervorzuheben sind dabei diverse Formen der Alterseinkünfte, welche Renten, Pensionen sowie private Vorsorge umfassen. In einer detaillierten Betrachtung der Unterstützung nach einem Partnerverlust weitet sich das Gefälle sogar noch weiter aus. Während fast ein Drittel der Frauen in dieser Analyse Zahlungen aufgrund des Verlustes ihres Partners erhalten, sind es bei Männern lediglich sechs Prozent. Würde man diese Hinterbliebenenrenten außen vor lassen, spränge der Gender Pension Gap auf alarmierende 39,4 Prozent. Diese einkommensbedingten Disparitäten münden für viele Frauen in einer erhöhten Armutsgefahr im Alter. Laut Statistik des Bundesamts ist jede fünfte Frau ab 65 Jahren von Armut bedroht, im Gegensatz dazu steht ein geringerer Anteil von 15,9 Prozent bei Männern. Als armutsgefährdet gilt demnach, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtgesellschaft zur Verfügung hat.