Fed-Signale sorgen für Trendwende an den US-Börsen

Eulerpool News
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Eine Achterbahnfahrt erlebten Investoren am US-Aktienmarkt zu Beginn dieser Woche, als die Wall Street schließlich eine rote in eine schwarze Null verwandelte. Aussagen eines führenden Fed-Mitglieds brachten die entscheidende Wende und gaben Hoffnung auf eine gelockerte Geldpolitik. Beobachter verfolgten gebannt, wie nach zunächst deutlichen Kursverlusten die Erholung Einzug hielt, angefacht von der Perspektive einer möglichen Zinssenkung noch im Jahresverlauf. Raphael Bostic, Gouverneur der US-Notenbank, positionierte sich hierbei als Hoffnungsträger, indem er potenzielle Zinssenkungen signalisierte, sollte der Arbeitsmarkt Schwäche zeigen. Nicht unerheblich unter Druck standen die Märkte zuvor, insbesondere der Dow Jones Industrial, der knapp im Minus schloss, während der S&P 500 und der Nasdaq 100 letztlich Gewinne verzeichnen konnten. Die Inflation im März, wie von Commerzbank-Volkswirt Christoph Balz prognostiziert, dürfte erneut ein erhöhtes Level erreicht haben, obschon nicht mehr so dynamisch wie in den Vormonaten. Die damit einhergehende Erkenntnis, dass ein Rückgang auf das angestrebte Zwei-Prozent-Ziel bei gleichzeitiger wirtschaftlicher Prosperität eine Herausforderung darstellt, verleiht der bevorstehenden Entscheidung der Fed im Juni zusätzliche Brisanz. Bei den Unternehmensnachrichten stand Boeing im Fokus des Investoreninteresses. Ein investigativer Bericht der "New York Times" zu angeblichen Sicherheitsmängeln beim 787 Dreamliner sorgte für einen Kursrückgang des Flugzeugbauers. Auf der anderen Seite genoss Alphabet, die Muttergesellschaft von Google, im frühen Handel die Aufmerksamkeit der Anleger, die sich für die Enthüllung der neuen Axion-Chips für Künstliche-Intelligenz-Anwendungen interessierten, bevor der Kurs einen Teil seiner Gewinne wieder abgab. Die Wettbewerbsstellung gegenüber Nvidia, dem Marktführer im KI-Bereich, bleibt abzuwarten. Weitere Corporate News stammen aus der Allianz zwischen Blackberry und AMD, welche mit einem Fokus auf robotergestützte Industrieanwendungen eine Wertsteigerung der Aktien des Kommunikationssystem-Anbieters erlebten. Einen Rückschlag erlitt derweil Tilray, wo eine pessimistische Finanzprognose zu beträchtlichen Einbußen am Markt führte. Die Entwicklungen am Devisenmarkt und im Bereich US-Staatsanleihen zeigten ebenso bedeutsame Bewegungen, wobei der Euro im späten Handel etwas an Wert gegenüber dem US-Dollar verlor und US-Anleihen Auftrieb erhielten. In der Makroökonomie geraten nun die Details zur Inflationsrate und ihre möglichen Auswirkungen auf die zukünftige Geldpolitik der Fed zunehmend ins Rampenlicht—ein Thema, das gewiss weitere Kapitel schreiben wird.