Fed-Entscheidung über Leitzins: Wall Street verhält sich abwartend

Eulerpool News
·


In Erwartung der letzten Leitzinsentscheidung der US-Notenbank Fed in diesem Jahr haben sich die Anleger an der Wall Street zurückgehalten. Der Dow Jones Industrial zeigte sich im frühen Handel nahezu unverändert mit einem Minus von 0,03 Prozent auf 36.566,00 Punkte. Der S&P 500 legte moderat um 0,17 Prozent auf 4.651,80 Punkte zu und der Nasdaq 100 stieg um 0,37 Prozent auf 16.414,60 Zähler. Trotz des zurückhaltenden Verhaltens sind die wichtigsten US-Indizes in den letzten Tagen deutlich gestiegen. Sowohl der Dow als auch der Nasdaq 100 sind nah an ihren bisherigen Höchstständen. Fachleute erwarten keine Veränderung der Leitzinsen bei der heutigen Sitzung der Fed. Vielmehr steht der Blick auf Hinweise zur Geldpolitik im neuen Jahr. Viele Anleger hoffen bereits auf Zinssenkungen im Frühjahr, um die Wirtschaft bei einer gleichzeitig rückläufigen Inflation zu unterstützen. Die Entscheidung der Fed ist der Auftakt zur "Notenbankwoche". In den kommenden Tagen werden auch die Zentralbanken der Eurozone und Großbritanniens ihre Entscheidungen bekanntgeben. Die Experten der Societe Generale erwarten jedoch, dass keine der Zentralbanken Zinssenkungen signalisieren wird, da sie vorsichtige Entscheidungen treffen möchten. Am Vortag zeigte sich, dass der Preisauftrieb in den USA erwartungsgemäß weiter abschwächte, während die Kerninflationsrate auf einem hohen Niveau blieb. Dies besorgt die Experten und lässt vermuten, dass der Arbeitsmarkt trotz bedeutender Fortschritte bei der Inflation weiter abkühlen muss, damit die Fed die Inflation erfolgreich auf zwei Prozent zurückbringen kann, so Ökonomin Tiffany Wilding von Pimco. Auf Unternehmensseite richteten sich die Blicke auf die Aktien von Pfizer, die im S&P 100 um knapp 9 Prozent fielen. Der Pharmakonzern verfehlte seine Umsatz- und Gewinnprognosen für 2024. Auch die Aktien des Impfstoffpartners Biontech verzeichneten Verluste von 5 Prozent. Tesla verlor 1,5 Prozent, nachdem die oberste US-Autosicherheitsbehörde beschlossen hatte, dass der Elektroautobauer bei zwei Millionen Fahrzeugen die Software für das Assistenzsystem "Autopilot" aktualisieren muss. Nach jahrelangen Untersuchungen wurden Mängel bei der Vermeidung von Missbrauch festgestellt, um sicherzustellen, dass Fahrer ausreichend auf den Verkehr achten. Linde, die erst kürzlich ein Rekordhoch im S&P 100 erreicht hatten, verloren 4,3 Prozent und waren damit nach Pfizer der zweitschwächste Wert. Am Vortag waren die Aktien des deutschen Industriegasherstellers noch auf rund 434 US-Dollar gestiegen. US Steel hingegen stieg um 3,3 Prozent auf 37,60 Dollar. Laut dem Nachrichten-Sender CNBC hat der Stahlkonzern, der einen Verkauf erwägt, mehrere Übernahmegebote über 40 Dollar je Aktie erhalten. Take-Two Interactive gewannen 3,0 Prozent, da der Computerspiele-Entwickler ab Montag im Nasdaq 100 gelistet wird. Grund für den Aufstieg ist die bevorstehende Übernahme des noch im Auswahlindex gelisteten Biotech-Unternehmens Seagen durch Pfizer am 14. Dezember. Aktiennamen: Dow Jones Industrial, S&P 500, Nasdaq 100, Pfizer, Biontech, Tesla, Linde, US Steel, Take-Two Interactive, Seagen.