Fed-Chef Powell sorgt für Bewegung an den Rentenmärkten

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Nach einer relativ ereignisarmen Woche hat Fed-Chef Jerome Powell am Donnerstagnachmittag für neue Bewegung an den Rentenmärkten gesorgt. Während der Rede des Vorsitzenden der amerikanischen Notenbank auf der IWF-Konferenz wurde seine Äußerung, dass die Geldpolitik weiter gestrafft werde, wenn dies zur Eindämmung der Inflation erforderlich sei, von den Händlern 'hawkish' interpretiert. Dies führte zu einem Anstieg der Renditen. Die zuvor gesunkene Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen stieg von 4,47 Prozent auf 4,64 Prozent. Analysten sehen den Anstieg der Renditen jedoch nicht von Dauer. Laut der Commerzbank ist weiterhin unklar, ob die US-Notenbank ihre Leitzinsen erneut anhebt. Außerdem war der Anstieg der Renditen auf die enttäuschend verlaufene Auktion für 30-jährige US-Staatsanleihen zurückzuführen. In der kommenden Woche könnten neue Daten für weitere Turbulenzen an den Märkten sorgen, insbesondere die Reaktionen auf die Veröffentlichung der US-Preise könnten zu Kursverlusten bei Staatsanleihen führen. Trotzdem erwarten Analysten in den kommenden Monaten rückläufige Renditen erstklassiger Staatsanleihen. Auch die Experten der Helaba äußern ähnliche Erwartungen in ihrem Jahresausblick für 2024. Sie gehen davon aus, dass die Rendite 10-jähriger US-Treasuries gegen Jahresende wieder der Vier-Prozent-Marke näherkommen wird. Für die 10-jährigen Bundesanleihen wird eine Rendite von 2,3 Prozent für Ende 2024 prognostiziert. Die aktuellen Niveaus bieten laut den Analysten eine attraktive Einstiegschance für Neuengagements. Allerdings sollte im Jahresverlauf mit weiteren Turbulenzen gerechnet werden. Im Bereich der Unternehmensanleihen zeigt sich ein gestiegenes Interesse an einer Anleihe von Siemens Energy. Laut Gregor Daniel von der Walter Ludwig Wertpapierhandelsbank wurde das steigende Interesse durch Meldungen über eine Grundsatzvereinbarung für projektbezogene Garantien zwischen dem Unternehmen und der Bundesregierung ausgelöst. Weitere Käufe wurden bei den Anleihen von Symrise, EnBW und der Deutschen Börse beobachtet, während die Anleihe des österreichischen Immobilienentwicklers UBM Development vor allem verkauft wurde. Bei der Steubing AG wurden gute Umsätze bei den Anleihen von Volkswagen Leasing GmbH 4, Porsche Automobil Holding und Mercedes-Benz verzeichnet. Besonders interessant war auch die Anleihe der PAUL Tech AG, die trotz niedrigem Kurs einige risikofreudige Anleihe-Käufer anzog.