Europas Börsen im Höhenflug: Zinsversprechen der Fed beflügelt Märkte

Die Börsen in Europa haben auf das klare Signal der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) reagiert und am Donnerstag deutliche Kursgewinne verzeichnet. Der EuroStoxx 50, der Leitbarometer der Eurozone, konnte ein neues Rekordhoch seit Ende 2000 verbuchen, indem er um 0,55 Prozent auf 5027,92 Punkte anstieg. Portfolio-Manager Thomas Altmann von QC Partners verweist dabei nicht nur auf die Zinsentscheidungen der Fed, sondern betont, dass die angehobenen Wachstumsprognosen bei unveränderten Inflationserwartungen für zusätzliche Dynamik gesorgt hätten. Während der französische Cac 40 ebenfalls historische Höhen erreichte, konsolidierte er letztlich auf dem Niveau des Vortagesschlusses. Der Schweizer SMI hingegen profitierte von der unerwarteten Zinssenkung durch die Schweizer Nationalbank (SNB) und steigerte sich um 0,85 Prozent. Das Vereinigte Königreich blickte in Erwartung der Zinsentscheidung der Bank of England ebenfalls auf einen festen FTSE 100, der um 0,91 Prozent kletterte. Der Rohstoffsektor zeichnete sich als Spitzenreiter aus und verzeichnete ein Plus von zweieinhalb Prozent, was nicht zuletzt durch den Goldpreis, der angesichts einer Schwäche des US-Dollars ein Rekordhoch erreichte, begünstigt wurde. Dies spiegelte sich in einem kräftigen Kurszuwachs von 4,1 Prozent bei Centamin wider. Auch im Technologiesektor waren starke Zugewinne zu beobachten. Besonders die Aktien von Unternehmen wie ASML im EuroStoxx, Infineon sowie STMicroelectronics im Cac 40 zeigten sich mit Kursgewinnen aufgrund starker Wachstumszahlen von Micron in der Künstlichen Intelligenz-Sparte und den angekündigten US-Subventionen für die Chipindustrie sehr robust. Ein Kontrastbild bot der Pharmasektor, der leichte Verluste hinnehmen musste, wobei Roche durch einen Rückschlag in der klinischen Forschung bei ihrer japanischen Tochter Chugai besonders negativ auffiel. Ebenso enttäuschte DocMorris in Zürich mit nachgebenden Kursen aufgrund eines als konservativ bewerteten Ausblicks. Positive Schlagzeilen machten hingegen 3I Group in London mit einem deutlichen Anstieg des Nettovermögenswertes und Next, das durch gestiegene Vorsteuergewinne im abgelaufenen Geschäftsjahr ein neues Höchstniveau erreichte.