Europäische Börsen zeigen verhaltene Reaktion auf US-Zinspolitik

Eulerpool News
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Die Börsen in Europa präsentierten sich heute leicht gedämpft, wobei die Benchmarks tendenziell geringfügige Rückgänge verzeichneten. Dies erfolgte ungeachtet schwacher Impulse aus den USA, wobei jedoch ein Anstieg der US-Future-Indizes für etwas Rückenwind sorgte. Während die breiten Marktindizes stabil blieben, verursachten Unternehmensergebnisse bei einzelnen Titeln beachtliche Kursbewegungen. Der paneuropäische EuroStoxx 50 gab bis zum Mittag um 0,22 Prozent auf 4638,32 Punkte nach. Der Cac 40 in Frankreich verzeichnete einen Rückgang von 0,76 Prozent auf 7598,44 Punkte, während der britische FTSE 100 einen Zuwachs von 0,39 Prozent auf 7660,49 Punkte verbuchte, unterstützt durch robuste Ölaktien. Die Zinspolitik der USA wirkte sich spürbar auf die Marktstimmung aus. Nachdem die Hoffnungen auf eine baldige Zinssenkung durch die US-Notenbank gemindert wurden, als Fed-Chef Jerome Powell sich zu einem möglichen Lockerungszyklus bedeckt hielt, kam es vermehrt zu Gewinnmitnahmen. Insbesondere zinsempfindliche Sektoren wie die Immobilien- und Einzelhandelsbranche zeigten Reaktionen auf die ausbleibenden Zinssenkungssignale. In der Pharmaindustrie sorgte Roche für Druck, nachdem das Unternehmen ein enttäuschendes Schlussquartal vermeldete und mit seinen Prognosen nicht überzeugen konnte; die Aktie büßte 4,3 Prozent ein. Ebenfalls aus Frankreich kam mit Sanofi eine weitere Hiobsbotschaft, deren Quartalszahlen und Ausblick die Investoren nicht zufriedenstellten, was einen Kursverlust von 2,2 Prozent zur Folge hatte. Eine enttäuschende Performance zeigte auch der Bankensektor. BNP Paribas konnte nicht mit seinen Geschäftsjahreszahlen punkten, verfehlte die Prognosen und äußerte sich zurückhaltend zu mittelfristigen Zielen; die Aktie stürzte daraufhin um 8,5 Prozent. Ähnliches galt für die niederländische ING, deren bescheidener Ausblick und das Verfehlen einiger Erwartungen zu einem Kursrückgang von 8,4 Prozent führten. Die Deutsche Bank hingegen plante nach einem Gewinnrückgang umfassende Einsparungen und konnte somit Schlimmeres vermeiden. Für positive Schlagzeilen sorgte dagegen Volvo Cars. Nach einem Rekordjahr gab sich der schwedische Autobauer zuversichtlich für die Zukunft und überlegt, seinen Anteil am Elektroautohersteller Polestar zu verringern. Die Ankündigung verhalf der Aktie zu einem Sprung von rund 20 Prozent. Im Ölsektor legte Shell trotz eines Gewinneinbruchs die Pläne für weitere milliardenschwere Aktienrückkäufe dar und kündigte eine Anhebung der Quartalsdividende an, was dem Kurs ein Plus von 2,9 Prozent bescherte.