Europäische Börsen in Warteposition vor US-Inflationsdaten

Im Kontext global vernetzter Finanzmärkte nehmen Investoren eine abwartende Haltung ein, im Vorfeld der entscheidenden Inflationsdaten aus den Vereinigten Staaten. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei RoboMarkets, betont das bestehende Enttäuschungspotenzial, da die Hoffnungen auf Zinssenkungen bereits Einzug in die Preisbildung an den Börsen gefunden haben. Ein Abrücken von diesen Erwartungen könnte folglich zu einer merklichen Korrektur führen. Der EuroStoxx 50 gab leicht nach und schloss mit einem Minus von 0,12 Prozent, während sich der Cac 40 auf konstantem Niveau behauptete und der FTSE 100 einen moderaten Anstieg von 0,16 Prozent verzeichnete. Die Ambivalenz der Anleger im Hinblick auf die geldpolitische Wende in den USA geht nicht zuletzt auf die Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg zurück, welche von einer ausgeprägten Verunsicherung der Märkte spricht. In der Branchenbetrachtung fielen die Telekommunikationsunternehmen durch Gewinne auf. Vodafone spielte dabei eine wesentliche Rolle, gestützt durch ein als solide bewertetes Zahlenwerk. Die Analysten Carl Murdoch-Smith und Matt Britzman unterstrichen das starke Umsatzwachstum des Unternehmens im letzten Quartal des Geschäftsjahres, was zu einem Kursanstieg von 2,3 Prozent führte. Positives gab es auch aus dem Pharmasektor zu berichten, insbesondere für Alcon, die mit einem beeindruckenden ersten Quartal 2024 die Anleger überzeugen konnten und einen Kurssprung von über neun Prozent erzielten. Im Gegensatz dazu musste Roche Einbußen hinnehmen, bedingt durch den aufkommenden Konkurrenzdruck durch Novo Nordisk, deren Hämophilie-Präparat überzeugende Testergebnisse vorweisen konnte. Weiterhin gerieten Aktien aus dem Reise- und Freizeitsektor unter Druck, maßgeblich beeinflusst von Flutter, dessen Geschäftszahlen hinter den Erwartungen zurückblieben und von den Analysten der UBS als durchwachsen bewertet wurden.