Europäische Börsen: Fortschritte bei Aktienindizes trotz gedämpfter US-Preisdaten

  • Europäische Aktienmärkte verzeichnen moderate Gewinne
  • US-Preisdaten beeinflussen Marktstimmung

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Europas führende Aktienmärkte haben am Donnerstag ihre Gewinne aus dem Vortag weiter ausgebaut, wenn auch in bescheidenem Rahmen. Der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, kletterte um 0,46 Prozent auf 4.981,49 Punkte. Ähnlich entwickelten sich der französische Börsenindex Cac 40, der um 0,57 Prozent auf 7.616,98 Zähler stieg, und der britische FTSE 100, der um 0,36 Prozent auf 8.223,32 Punkte zulegte. Angetrieben wurden die europäischen Märkte durch positive Vorgaben der Wall Street. Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar von RoboMarkets beobachtete eine erstaunliche Resilienz der US-Börsen: „Auch nur kleinste Rücksetzer werden sofort wieder gekauft, die Tage mit Kursverlusten in jüngster Vergangenheit kann man zumindest in New York mit einer Hand abzählen.“ Die zuvor erlebte Schwäche von Nvidia und die Herausforderungen des E-Autobauers Tesla scheinen überwunden. Besonders aufmerksam verfolgten Anleger die Entwicklung der US-Verbraucherpreise am frühen Nachmittag. Die Ökonomen der Helaba betonten die Bedeutung dieser Daten für mögliche geldpolitische Maßnahmen der US-Notenbank Fed: „Fed-Chef Powell und andere Vertreter der US-Notenbank haben in den letzten Wochen immer wieder klargemacht, dass weitere Daten abgewartet werden müssten.“ Sollte sich die Inflation wie erhofft in Richtung des Fed-Ziels von zwei Prozent bewegen, könnten zukünftig Zinssenkungen in den Raum gestellt werden. Aktuell scheint sich jedoch keine Begeisterung bezüglich neuer Zinssenkungshoffnungen abzuzeichnen. Zu den Gewinnern des Tages gehörten Pharmasektoren, unterstützt durch Zugewinne der Schweizer Großkonzerne Roche und Novartis. Letztere profitierte von einer Hochstufung auf „Outperform“ durch Oddo BHF und legte um 1,7 Prozent zu. Demgegenüber verzeichnete Novo Nordisk einen Rückgang um 0,2 Prozent. Hier dämpfte die Nachricht, dass die US-Arzneimittelbehörde FDA vor einer Zulassung des wöchentlich einzunehmenden Insulins Icodec noch Rückfragen hat, die Stimmung. Im Mediensektor sorgten Umstufungen durch JPMorgan für Bewegung. Publicis und Wolters Kluwer, beide auf „Neutral“ herabgestuft, mussten Kursverluste hinnehmen. Gleichzeitig profitierten ProSiebenSat.1 und MediaForEurope von einer Aufstufung auf „Overweight“, wodurch deren Kurse zulegten. Auch Vivendi erhielt eine positive Empfehlung und legte um 2,6 Prozent zu. Anders verhielt es sich am Schweizer Aktienmarkt. Hier stand Barry Callebaut unter Druck, trotz eines gestiegenen Umsatzes. Analysten kritisierten, dass dieser Anstieg vorwiegend aus Preiserhöhungen resultierte, die sich nun negativ auf das Volumen auswirken. Die Aktie verlor 9,6 Prozent. Noch dramatischer erging es DocMorris, deren Aktie um über 17 Prozent einbrach, nachdem der Medikamentenversender im ersten Halbjahr 2024 zwar mehr Umsatz erzielte, aber die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen konnte.
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