Europäische Aktienmärkte starten mit Gewinnen in die Woche

Die europäischen Aktienmärkte haben einen erfolgreichen Start in die neue Börsenwoche hingelegt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 verzeichnete einen Zuwachs von 0,89 Prozent und schloss bei 4950,98 Punkten. Der französische Cac 40 konnte sich um 1,03 Prozent auf 7706,89 Zähler verbessern, und der britische FTSE 100 stieg um 0,53 Prozent auf 8281,55 Punkte. Trotz der positiven Marktstimmung bleibt eine gewisse Unsicherheit bestehen. Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege des Handelshauses Robomarkets, wies darauf hin, dass die bevorstehenden Parlamentswahlen in Frankreich wie ein Damoklesschwert über den Anlegern hängen. Zusätzlich betonte Marktexperte Andreas Lipkow, dass der Zollstreit zwischen der Europäischen Union (EU) und China über Elektroautos als Sommerloch-Thema für Schlagzeilen sorgen könnte. Am Wochenende hatte es jedoch im Zollstreit erste Annäherungen gegeben. Beide Seiten signalisierten Bereitschaft zu Verhandlungen. Vorausgegangen war eine Ankündigung der EU, wonach chinesische Elektroautos mit Zöllen belegt werden könnten, falls keine Einigung erzielt wird. Brüssel beschuldigt Peking, batteriebetriebene Fahrzeuge unfair zu subventionieren. Diese Entwicklungen bescherten dem europäischen Autosektor einen erfreulichen Wochenstart. Der Index Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts legte um 1,5 Prozent zu, wobei Volvo Cars mit einem Plus von sieben Prozent den Spitzenplatz belegte. In Paris sorgten unterschiedliche Unternehmensnachrichten für starke Kursbewegungen. Die Aktien von Eurofins Scientific fielen um mehr als 16 Prozent, nachdem der als Leerverkäufer bekannte Investor Muddy Waters die Führung des Unternehmens kritisiert hatte. Valneva hingegen verzeichnete einen Kursanstieg um gut 11 Prozent, nachdem die Gesundheitsbehörde in Kanada den Ein-Dosis-Impfstoff des Unternehmens gegen das Chikungunya-Virus zugelassen hatte. Überdurchschnittlich entwickelten sich in Paris auch die Aktien des Luftfahrtkonzerns Safran, die um 1,7 Prozent stiegen. Safran hatte exklusive Gespräche zur Übernahme des KI-Spezialisten Preligens angekündigt. Der Wert des Übernahmeziels wird mit 220 Millionen Euro inklusive Schulden beziffert. Zu den besten Werten im EuroStoxx gehörten die Aktien von AB Inbev, die nach einer Kaufempfehlung des UBS-Analysten Sanjeet Aujla um knapp drei Prozent zulegten. Der Analyst lobte den Brauereikonzern als eine "Cash-Maschine". In Zürich reagierten die Papiere von Alcon mit einem Plus von 1,7 Prozent auf die Nachricht, dass der Augenheilkundespezialist die US-Zulassung für zwei neue Chirurgie-Technologien zur Behandlung des Grauen Stars erhalten hatte.