Euro schwächer zum Jahresauftakt - Dollar legt zu

Eulerpool News
·


Die Gemeinschaftswährung Euro ist am Dienstag zum Beginn des neuen Jahres deutlich unter Druck geraten und auf den tiefsten Stand seit knapp zwei Wochen gefallen. Im New Yorker Handel kostete ein Euro zuletzt 1,0948 US-Dollar. Damit entfernte sich der Euro weiter von seinem Höchststand seit Juli, der in der vergangenen Woche bei über 1,11 Dollar erreicht wurde. Der Referenzkurs der Europäischen Zentralbank (EZB) wurde am Dienstag bei 1,0956 US-Dollar festgelegt, der Dollar kostete demnach 0,9127 Euro. Eine Reihe von Faktoren führten zu der Verunsicherung am Markt. Insbesondere durchwachsene Konjunkturdaten aus China sorgten für Unsicherheit. Der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins "Caixin" stieg zwar über die Marke von 50 Punkten, die auf eine Expansion hinweist, der staatlich ermittelte Index fiel jedoch überraschend weiter unter diese Schwelle. Zusätzlich erhöhte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping in seiner Neujahrsansprache die Spannungen mit Taiwan, indem er betonte, dass China "mit Sicherheit wiedervereinigt werden wird". Die kommunistische Partei Chinas betrachtet Taiwan als Teil ihres Territoriums und drohte bereits mit einer Invasion. In diesem unsicheren Umfeld wurde der als sicher geltende US-Dollar stärker, während der Euro nachgab. Auch die Sorge, dass die US-Notenbank Fed die Leitzinsen vielleicht doch nicht so schnell senken wird, wie Ende des vergangenen Jahres erwartet, spielte eine Rolle. Selbst etwas besser als erwartet ausgefallene Konjunkturdaten aus dem Euroraum konnten die Gemeinschaftswährung nicht stützen. Zwar hat sich die Stimmung in den Industrieunternehmen der Region im Dezember überraschend etwas verbessert, jedoch liegt der Stimmungsindikator, berechnet durch das Marktforschungsunternehmen S&P Global, immer noch deutlich unter der Marke für Expansion. "Der Einbruch im Verarbeitenden Gewerbe der Eurozone hat sich fast ungebremst fortgesetzt", so Cyrus de la Rubia, Chefvolkswirt der S&P-Partner Hamburg Commercial Bank. Dies deute darauf hin, dass sowohl die Aktivität als auch die Nachfrage nach Industriegütern weiterhin rückläufig seien.