EU verhängt Strafzölle auf chinesische E-Autos: Spaltpilz in Europa?

  • Die EU hat Strafzölle auf Elektroautos aus China beschlossen, was die Inlandsspannungen erhöht.
  • Deutschland und andere Staaten zweifeln an der Wirksamkeit der Zölle, um die eigene Automobilindustrie zu schützen.

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Am Freitagnachmittag hat die Europäische Union beschlossen, hohe Strafzölle auf Elektrofahrzeuge aus China zu erheben. Dies soll den europäischen Autoherstellern Zeit verschaffen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern, doch die Entscheidung offenbart eine tiefe Kluft innerhalb der EU. Vor allem Deutschland führte eine Opposition an, die bezweifelt, ob dies der richtige Weg ist, um die bedrohte Automobilindustrie Europas zu retten. Die Zölle, die auf chinesische Fahrzeuge erhoben werden, reichen von 7 Prozent, beispielsweise auf aus China importierte Teslas, bis zu 45 Prozent auf andere Modelle. Viele Konsumenten, die auf ein günstiges Angebot von Herstellern wie BYD gehofft hatten, dürften enttäuscht sein, da diese bald auf dem Preisniveau europäischer Marken rangieren. Trotzdem stimmten nur 10 Mitgliedsstaaten für die Sanktionen, während fünf, darunter Deutschland, dagegen votierten und 12 sich der Stimme enthielten. Diese Entscheidung legt die Spannungen innerhalb der EU offen, wie der Berater des Delors-Instituts, Lucas Guttenberg, bemerkte. Die Einführung der Zölle geschieht in einem Kontext, in dem chinesische Autohersteller dabei sind, den europäischen Markt mit günstigen Elektrofahrzeugen zu fluten. Diese Bedrohung für die heimische Industrie, die 13 Millionen Jobs beinhaltet und jährlich über 90 Milliarden Euro Handelsüberschuss generiert, ist real. Kunden könnten sich fragen, warum sie mehr für ein europäisches Modell zahlen sollten, wenn sie günstiger ein Geely, Nio oder Zeekr bekommen können. Es gibt jedoch gewichtige Bedenken gegen diese Maßnahme. Erstens könnten chinesische Hersteller, unterstützt durch staatliche Finanzierung, die Zölle absorbieren. Zweitens könnten die Zölle die europäische Industrie daran hindern, ihre Effizienz zu steigern. Drittens bedroht die EU selbst die Unternehmen mit milliardenschweren Strafen für zu geringe EV-Verkäufe. Schließlich könnten geopolitische Spannungen durch den Widerstand einzelner Staaten zu einem schnellen Ende der Zölle führen. Insgesamt bleibt es unklar, ob das Setzen auf Zölle die europäische Autoindustrie auf Dauer schützen kann. Vielmehr könnte es den Abstieg beschleunigen und die industrielle Basis Europas schwächen.
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