EU-Kommission fordert Öffnung des iPadOS für alternative App-Stores

Eulerpool News
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Die gestiegenen Anforderungen an Plattformneutralität haben nun auch Apples iPad erreicht. Die Europäische Union weitet ihre Regulierungsbestrebungen aus und nimmt das iPad Betriebssystem iPadOS ins Visier. Die EU-Kommission hat Apple dazu aufgefordert, die proprietären Grenzen zu öffnen und Drittanbieter-App-Stores sowie andere Browser auf den Tablets zu ermöglichen. Bisher war primär das iPhone in Fokus der Wettbewerbshüter. Mit der neuen Beurteilung des iPadOS als 'Gatekeeper' unterliegt Apple nun dem Digital Markets Act (DMA), dessen Vorgaben der amerikanische Tech-Gigant innerhalb der nächsten sechs Monate zu erfüllen hat. Die Regulierung zielt darauf ab, die Marktstellung von Apple aufzuweichen und Wettbewerbern den Zugang zu erleichtern. Epic Games, bekannt durch den Konflikt um die Einnahmenverteilung im App Store, plant laut eigenen Angaben, sein Spiel 'Fortnite' bis Ende des Jahres wieder für das iPad in der EU verfügbar zu machen. Für das iPhone soll die Rückkehr sogar noch früher erfolgen. Der Spieleentwickler hatte im Kampf gegen Apples Provisionen eine Niederlage vor Gericht erlitten, nachdem das Unternehmen versucht hatte, die 30-prozentige Abgabe zu umgehen. Die jüngste Entscheidung markiert eine Kehrtwende seitens der EU-Regulatoren, da das iPadOS anfänglich nicht die festgelegten Kriterien erfüllte, um als Gatekeeper betrachtet zu werden. Eine sorgfältige Marktuntersuchung führte jedoch zur Erkenntnis, dass auch unterhalb der Nutzerschwelle von 45 Millionen in der EU das iPadOS eine relevante Plattform darstellt. Margrethe Vestager, zuständig für Wettbewerbspolitik in der EU-Kommission, betonte die Bedeutung einer fairen und konkurrenzfähigen Marktsituation. Die EU behält sich vor, bei ähnlichen Fällen weitere Untersuchungen zu initiieren, um das Level Playing Field sicherzustellen, wie Thierry Breton, EU-Kommissar für den Binnenmarkt, zu verstehen gab. Trotz Kritik an den Sicherheitsrisiken alternativer Downloadquellen, signalisierte Apple die Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit der EU-Kommission. Ein Sprecher des Unternehmens betonte das Ziel, weiterhin hochwertige Produkte anzubieten und gleichzeitig die neuen Herausforderungen in puncto Datenschutz und Datensicherheit, die der DMA mit sich bringt, zu meistern.