Eskalation im Gazastreifen: Viele Opfer bei neuerlichem Vorstoß der israelischen Armee

Ein neuerlicher Militäreinsatz der israelischen Streitkräfte im Süden des Gazastreifens hat nach palästinensischen Berichten zahlreiche Todesopfer gefordert. Augenzeugen zufolge griff die Armee den östlichen Teil der Stadt Chan Junis an. Krankenhausangaben zufolge kamen mindestens 39 Palästinenser, darunter Frauen und Kinder, ums Leben, während weitere 80 Menschen verletzt wurden. Diese Angaben konnten bislang nicht unabhängig überprüft werden. Bereits im Vorfeld hatte die israelische Armee die Anwohner im betroffenen Gebiet aufgefordert, das Areal umgehend zu verlassen. Nach nachrichtendienstlichen Erkenntnissen nutzte die islamistische Hamas diesen Bereich als Ausgangspunkt für Raketenangriffe auf israelisches Territorium. Die Armee warnte, dass es für Zivilisten gefährlich werden würde und änderte daraufhin die Grenzen einer humanitären Zone, um militantische Aktivitäten der Hamas zu unterbinden. Tausende Zivilisten versuchten, aus der Zone zu fliehen. Viele der Flüchtenden waren bereits zuvor aus anderen Teilen des Gazastreifens nach Chan Junis geflüchtet. Das israelische Militär hatte in der Vergangenheit wiederholt Einsätze in der Stadt gegen Hamas-Kämpfer durchgeführt, sich jedoch anschließend jeweils auf feste Positionen außerhalb der Stadt zurückgezogen. Militärquellen werfen der Hamas vor, diese Rückzüge genutzt zu haben, um erneut in die Gebiete vorzudringen und sogar Teile der humanitären Zone für ihre Operationen zu missbrauchen. Hintergrund des aktuellen Gaza-Kriegs ist das brutale Massaker vom 7. Oktober letzten Jahres, bei dem Terroristen der Hamas und anderer Gruppen über 1200 Menschen in Israel töteten. Israel antwortete mit intensiven Luftangriffen und einer Bodenoffensive. Angesichts der zahlreichen zivilen Opfer und der sich stetig verschlechternden humanitären Situation im Gazastreifen wächst die internationale Kritik an Israels Vorgehen.