Erneuter Streik bei der Deutschen Bahn: Gewerkschaft setzt auf überraschende 'Wellenstreiks'

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) verstärkt den Druck auf die Deutsche Bahn im aktuellen Tarifstreit mit der Ankündigung kurzer, aber häufiger Streikwellen. Der nächste Ausstand soll heute Abend im Güterverkehr der Konzerntochter DB Cargo starten und für rund 35 Stunden anhalten. Die angesetzte Streikdauer fällt kürzer aus als in vorangegangenen Runden, signalisiert jedoch einen strategischen Richtungswechsel: Weg von vorhersehbaren, langfristig angekündigten Streiks hin zu impulsiven und flexiblen Aktionen. Dies bedeutet eine bedeutende Herausforderung für Reisende und den Bahn-Betrieb, da künftig mit Notfahrplänen kaum noch zu rechnen ist. Die Auswirkungen des Streiks werden den Bahnverkehr erheblich beeinträchtigen. Trotz des Einsatzes eines reduzierten Grundangebots, das zuletzt rund ein Fünftel des regulären Fernverkehrs umfasste, können Fahrgäste eine deutliche Einschränkung ihrer Mobilität erwarten. Die Bahn hat Maßnahmen angekündigt, um den Schaden zu begrenzen, einschließlich der Flexibilisierung von Ticketbindungen für den betroffenen Zeitraum. Die Tarifverhandlungen sind festgefahren, obwohl externe Vermittler wie der frühere Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther eingeschaltet wurden. Der Hauptkonfliktpunkt bleibt die Arbeitszeitverkürzung für Schichtarbeiter von 38 auf 35 Stunden ohne Lohneinbußen. Ein Kompromissvorschlag, die Arbeitszeit schrittweise auf 36 Stunden zu reduzieren, fand keine Zustimmung durch die GDL, die einen direkteren Ansatz fordert. Mit der Absage an langfristige Streikankündigungen und die Möglichkeit von Aktionen auch über die Osterfeiertage treibt die GDL den Konflikt auf einen neuen Höhepunkt, der das öffentliche Verkehrsnetz und die Wirtschaft gleichermaßen betrifft. Reisende und Unternehmen sind angehalten, laufende Entwicklungen zu verfolgen und sich auf eine Zeit der Unvorhersehbarkeit einzustellen.