EPA untersagt Einsatz von umstrittenem Herbizid: Historische Entscheidung

  • Die EPA hat die Verwendung des gefährlichen Herbizids DCPA abrupt verboten.
  • Das Verbot resultierte aus langjährigen Bemühungen und betrifft Schwangere, die diesem Mittel ausgesetzt sind.

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Die Umweltbehörde EPA hat am Dienstag einen historischen Beschluss gefasst und überraschend alle Verwendungen eines umstrittenen Unkrautvernichtungsmittels suspendiert, das mit schweren Gesundheitsrisiken für ungeborene Kinder in Verbindung gebracht wird. Diese Maßnahme, die erstmals seit fast 40 Jahren ergriffen wurde, betrifft das Herbizid Dimethyltetrachlorterephthalat, auch bekannt als DCPA oder Dacthal. DCPA wird auf Feldfrüchten wie Brokkoli, Rosenkohl, Kohl und Zwiebeln eingesetzt. Laut EPA-Berichten kann der Kontakt des Ungeborenen mit dem Mittel zu niedrigerem Geburtsgewicht, beeinträchtigter Gehirnentwicklung, verringertem IQ und eingeschränkten motorischen Fähigkeiten führen. "DCPA ist so gefährlich, dass es sofort vom Markt genommen werden muss", erklärte Michal Freedhoff, stellvertretende Administratorin der EPA für das Büro für chemische Sicherheit. Schwangere Frauen, die unwissentlich diesem Mittel ausgesetzt sind, könnten Babys zur Welt bringen, die lebenslange, irreversible Gesundheitsprobleme haben. AMVAC Chemical Corp., der einzige Hersteller des Herbizids, hat bislang keine Stellungnahme abgegeben. Die nun getroffene Notfallverfügung der EPA ist das Resultat mehrerer Jahre intensiver Bemühungen, den Hersteller zur Vorlage eigener Daten zu den Gesundheitsrisiken des Produkts zu bewegen. Laut Schätzungen der EPA könnten schwangere Frauen, die mit DCPA-Produkten arbeiten, einer Exposition ausgesetzt sein, die bis zu 20 Mal höher ist als der von der EPA als sicher eingestufte Wert für Föten. Mily Treviño Sauceda, Geschäftsführerin der Alianza Nacional de Campesinas, einer Allianz landwirtschaftlicher Arbeiterinnen, bezeichnete die Entscheidung der EPA als "historisch." In der Europäischen Union ist die Verwendung von DCPA auf Feldfrüchten bereits seit 2009 verboten. Gleichwohl übten einige Interessensgruppen Kritik daran, dass die Behörde nicht früher reagiert habe. "Die Entscheidung der EPA, DCPA nun endlich zu suspendieren, ist erfreulich, aber längst überfällig", sagte Alexis Temkin, Senior-Toxikologin der Environmental Working Group. Sie verwies auf frühere Aussagen der EPA aus den 1990er Jahren, welche die Gesundheitsrisiken des Pestizids auf Basis von Studien des Herstellers deutlich gemacht hatten. Eine Untersuchung aus dem Jahr 2019 zeigte, dass mehr als die Hälfte der jugendlichen Frauen aus landwirtschaftlichen Arbeitergemeinschaften im Salinas Valley, Kalifornien, DCPA ausgesetzt waren. Einige landwirtschaftliche Betriebe äußerten Widerstand gegen das Verbot des Herbizids. In einem Schreiben aus dem Jahr 2022 argumentierte ein Vertreter der Griffin Ranches in Yuma, Arizona, dass das Mittel ein "unverzichtbares Werkzeug" zur Bekämpfung von ertragsmindernden Gräsern und Unkräutern sei.
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