Entspannung des britischen Preisanstiegs – Ein Hoffnungsschimmer für die Konservativen

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Die Inflation in Großbritannien sendet sachte Entspannungssignale. Die neuesten Daten verkünden eine Preisanstiegsminderung auf jährlicher Basis. Im aktuellen Monat ließen sich im Vergleich zum Vorjahr Preissteigerungen von 2,3 Prozent verzeichnen, eine Verringerung gegenüber den 3,2 Prozent im Monat davor, wie aus den vom Statistikamt ONS veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Diese Entwicklung betrachtet Premierminister Rishi Sunak als zentralen Wendepunkt für die britische Wirtschaft. Derzeit rangiert seine Partei, die konservativen Tories, in Umfragen hinter den sozialdemokratischen Herausforderern der Labour-Partei. In dieser Gemengelage dürften die Nachrichten über die schwächelnde Inflation Sunak im Blick auf die nächste Wahl, die spätestens im Januar 2025 ansteht, Rückenwind geben. Hingegen kritisiert die Labour-Partei die gestiegenen Kosten für die täglichen Lebenshaltungskosten. Trotz der politischen Erfolge seit 2010 seien für einen durchschnittlichen Einkauf im Supermarkt heute tausend Pfund mehr zu zahlen. Rachel Reeves, die Schattenfinanzministerin der Labour-Partei, äußerte sich spitzfindig über das Vermögen des Premierministers und seine Botschaft wirtschaftlichen Erfolgs. Die persönlichen Vermögensverhältnisse Sunaks, eines ehemaligen Investmentbankers, und seiner Ehefrau, der Tochter eines der Gründer des IT-Konzerns Infosys, stehen dabei ganz besonders im Fokus der Opposition. Das Paar zählt zu den vermögendsten in der Geschichte der Downing Street. Die Analysten prognostizierten annähernd einen noch stärkeren Rückgang der Inflation auf 2,1 Prozent. Die Abnahme wurde vorrangig durch sinkende Gas- und Strompreise bewirkt, während höhere Kraftstoffpreise gegenläufig wirkten. Die Kerninflation, welche schwankungsanfällige Elemente wie Energie und Nahrung ausspart, verringerte sich geringfügiger von 4,2 auf 3,9 Prozent, womit die Erwartungen von 3,6 Prozent nicht ganz erreicht wurden. Auf die Veröffentlichung der Zahlen reagierte das britische Pfund mit einem Kursgewinn. Mit Blick auf die nachlassende Preissteigerung tendiert die britische Zentralbank, ähnlich anderer Notenbanken, zu einer gelockerten Geldpolitik. Der exakte Zeitpunkt des Umschwungs bleibt jedoch ungewiss, wenngleich Experten eine Zinssenkung im Sommer antizipieren.
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