Emily in Paris glänzt nun in Rom: Aufbruchstimmung oder Klischeehölle?

  • Emily in Paris zieht in der vierten Staffel nach Rom und erkundet die italienische Kultur.
  • Die Serie bleibt eine romantisierte Darstellung von Städten und stößt auf gemischte Reaktionen.

Eulerpool News·

Als eine der erfolgreichsten Netflix-Komödien hat 'Emily in Paris' seit ihrer Premiere Ende 2020 kontroverse Diskussionen ausgelöst. Die Serie porträtiert die junge Amerikanerin Emily, die sich in Paris in einer Welt aus Romantik und Luxus wiederfindet. Dabei sorgten Emilys unbeholfener Umgang mit der französischen Sprache, ihre auffällige Designerkleidung und übertriebene Erlebnisse mit charmanten Köchen und schillernden Künstlern oft für Ärger bei Parisern und Fremdscham bei amerikanischen Expats. Trotz der Kritik wurde die Serie schnell zu einem Publikumsliebling. In der vierten Staffel, die in zwei Teilen erscheint, verlässt Emily Paris und reist nach Rom. Auf Einladung ihres neuen italienischen Liebhabers Marcello, erkundet sie die Ewige Stadt auf dem Motorroller und besucht ikonische Orte wie den Trevi-Brunnen, das Kolosseum und die Spanische Treppe. Marcello lockt Emily mit Versprechen auf Pizza statt Crêpes und symbolisiert damit zugleich das Motto der neuen Staffel. Serienerfinder Darren Star wollte Emily aus ihrer Komfortzone holen. 'Wir haben Emilys Leben in Paris intensiv erlebt, jetzt tun wir das Gleiche in Rom', kommentierte er. Die Darstellung Roms in der Serie ist romantisch: Leuchtende Bögen und Ruinen im goldenen Licht wechseln sich mit köstlichen Speisen ab. Die Realität der überfüllten, von Müll und Graffiti gezeichneten Stadt bleibt ausgespart. Typische italienische Charaktere und zahlreiche Anspielungen auf klassische Filme wie 'Roman Holiday' und 'The Lizzie McGuire Movie' bereichern die Handlung. Emily ist begeistert und ruft, während sie ein Eis genießt: 'Schau dich um! Ist das nicht fantastisch?' Star bekräftigte, dass diese Inszenierung gewollt sei: 'Ich wollte Rom als Schönheit zeigen, nicht als überfüllte, verschmutzte Stadt.' Ob diese idealisierte Darstellung bei den Einwohnern Roms Anklang findet oder ähnliche Reaktionen wie in Paris hervorruft, bleibt abzuwarten. Star selbst zeigte sich unbeeindruckt von möglicher Kritik: 'Das geht mir nicht zu Herzen.' Die modeaffine Kultur Italiens passte laut Star perfekt zur Serie. Außerdem interessierten ihn die kulturellen Unterschiede zwischen Italien und Frankreich – insbesondere das 'Familiengefühl' der Italiener – und das Spannungsverhältnis, das sich dadurch ergab. Auch die langjährige kulturelle Rivalität zwischen Frankreich und Italien fand Star spannend, vor allem in Hinblick auf die Geschichte von Emilys französischer Chefin Sylvie. Star hatte immer im Hinterkopf, dass Emily in eine andere Stadt ziehen könnte, denn 'Menschen in europäischen Städten reisen oft.' Daher war 'Emily in Rom' vielleicht nur eine Frage der Zeit. Trotzdem stellt Star klar, dass 'Emily in Paris' ihre Wurzeln nicht verlässt. Paris bleibt ein zentraler Schauplatz der Serie. Die Serie könnte also in Zukunft zu einem abenteuerlichen Stadt-Hopping werden, was bedeutet, dass frustrierte Pariser Einwohner Emily noch nicht so schnell loswerden.
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