Elon Musk rät Tesla-Investoren zum Verkauf ihrer Aktien – hat er recht?

  • Elon Musk rät Investoren, Tesla-Aktien zu verkaufen, wenn sie nicht an die Fahrzeugautonomie glauben.
  • Tesla sieht sich zunehmend als KI- und Robotik-Unternehmen, was sowohl Chancen als auch Risiken birgt.

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Die Gewinnsaison ist zurück und die großen Technologieunternehmen bieten Anlegern wieder reichlich Gründe zur Aufmerksamkeit. Tesla, der Pionier der Elektrofahrzeuge (EV), eröffnete Ende Juli die Berichtssaison. In gewohnter Manier teilte Tesla-CEO Elon Musk seine ehrlichen Gedanken zur Zukunft des Unternehmens mit. Tesla ist zwar vor allem für seine EVs bekannt, aber Musk hat mehrfach deutlich gemacht, dass er das Unternehmen als eine Firma für Künstliche Intelligenz (KI) und Robotik sieht. Während die autonome Fahrtechnologie der primäre Fokus bleibt, sorgten diese Ambitionen bei den Investoren und Analysten an der Wall Street für gemischte Reaktionen. In der Telefonkonferenz zum zweiten Quartal ließ Musk die Investoren nicht im Ungewissen und sagte klar: „Wer nicht glaubt, dass Tesla die Fahrzeugautonomie lösen wird, sollte keine Tesla-Aktien halten. Sie sollten ihre Tesla-Aktien verkaufen.“ Diese deutlichen Worte könnten als Musks Weg gesehen werden, eine klare Grenze zu ziehen: Wer nicht von Teslas autonomen Ambitionen überzeugt ist, sollte aussteigen. Musk bezeichnet die autonome Fahrsoftware Teslas als Full Self-Driving (FSD). FSD könnte Teslas Wachstum auf zwei Arten beflügeln: Erstens könnte eine überlegene FSD-Technologie neue EV-Käufer anziehen. Zweitens eröffnet das Robotaxi-Projekt, eine Flotte autonomer Fahrzeuge, Potenziale in Märkten wie Ride-Hailing, Lieferung und Logistik sowie Mietwagenservice. Dennoch gibt es Risiken. FSD könnte nicht ausreichend skalieren, und es ist schwer abschätzbar, wie viele Menschen tatsächlich selbstfahrende Autos kaufen oder darin fahren würden. Zudem wurde die Einführung des Robotaxi-Projekts, dessen Vorschau für den 8. August geplant war, verschoben, was Spekulationen über die Reife der FSD-Technologie nährt. Hinzu kommen hohe Entwicklungskosten; Tesla investiert aktuell stark in Nvidia-Grafikprozessoren zur FSD-Modellentwicklung. Sollten Sie von autonomem Fahren, Skalierungspotenzial und Teslas Umsetzungskraft nicht überzeugt sein, könnte Musks Rat, sich von Tesla-Aktien zu trennen, tatsächlich richtig sein. Viele erfolgreiche Unternehmen haben sich im Laufe der Zeit weiterentwickelt – so auch Tesla, dessen Übergang zu einem AI-Unternehmen ansteht. Musks Worte sollten eher als klarer Hinweis auf Teslas ambitionierte KI-Vision verstanden werden. Als langjähriger Tesla-Aktionär bin ich von dieser Vision überzeugt und sehe Tesla als eine interessante AI-Chance. Bevor Sie jedoch eine Position einnehmen, sollten Sie Musks Zukunftspläne genau analysieren.
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