Dublin Airport: Passagierobergrenze könnte Irlands Wirtschaftsdynamik bremsen

  • Die Passagierobergrenze am Dubliner Flughafen könnte Irlands Wirtschaft jährlich bis zu 500 Millionen Euro kosten.
  • Ryanair verlegt Wachstumspläne und 200 Arbeitsplätze nach Süditalien aufgrund der Beschränkungen.

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Die irische Wirtschaft steht vor einer neuen Herausforderung: Die Passagierobergrenze am Dubliner Flughafen droht der Inselnation bedeutende wirtschaftliche Einbußen zu bescheren. Kenny Jacobs, CEO der Dublin Airport Authority (DAA), warnte in einem Gespräch mit der Financial Times, dass Irland durch das Limit in der Flughafeninfrastruktur bis zu 1.000 Arbeitsplätze und 500 Millionen Euro an Tourismuseinnahmen verlieren könnte. Das Passagierlimit, das seit 2007 bei 32 Millionen pro Jahr liegt, wird in diesem Jahr erstmals überschritten. Jacobs betonte, dass die Nachfrage nach Reisen derzeit bei 37 Millionen Passagieren liege. Dies habe dazu geführt, dass der Flughafen umfangreiche Bemühungen unternommen habe, um die Passagierzahlen zu senken. Dennoch wird erwartet, dass in diesem Jahr rund 33 Millionen Reisende den Flughafen passieren werden. Jacobs erklärte, dass das veraltete Limit erhebliche Unsicherheit im Hinblick auf ausländische Direktinvestitionen schaffe. Irland, welches stark auf internationale Investitionen setzt, könnte bei anhaltender Kapazitätsbegrenzung gegen konkurrierende Flughäfen in Großbritannien, Polen und den Niederlanden ins Hintertreffen geraten. Bereits jetzt mussten sieben Fluggesellschaften, darunter zwei US-Carrier und zwei europäische Billigflieger, erweiterte Slot-Anfragen ablehnen. Ryanair, Europas größte Fluggesellschaft, hat ihre Wachstumspläne in Dublin aufgrund der Beschränkungen gebremst und diesen Sommer drei Flugzeuge und über 200 Arbeitsplätze nach Süditalien verlegt. Jacobs betonte, dass das wirtschaftliche Wohlergehen des Landes durch die Passagierobergrenze stark gefährdet sei. Irlands größte Wirtschaftsvereinigung, Ibec, warnte kürzlich vor der Gefahr der Selbstgefälligkeit im Vorfeld der kommenden Parlamentswahlen. Die Vereinigung forderte eine zukunftsfähige Flughafeninfrastruktur ohne übermäßig restriktive Passagiergrenzen und Planungsbedingungen. Die DAA hat bereits Maßnahmen ergriffen, um die Passagierzahlen zu reduzieren, indem sie Anreize für Fluggesellschaften gestrichen hat. Allerdings betonte Jacobs, dass der Dubliner Flughafen ohne das Limit problemlos 40 Millionen Passagiere pro Jahr abfertigen könnte. Europäische Flughäfen wie London City, Stansted, Gatwick und Luton profitieren bereits von der Expansion ihrer Kapazitäten. Im Gegensatz dazu riskiere Irland aufgrund seiner langsamen Fortschritte im Bereich Planung und Infrastruktur, entscheidend ins Hintertreffen zu geraten. Jacobs äußerte außerdem Bedenken bezüglich möglicher US-Gegenmaßnahmen, sollte Irland weiterhin an seiner restriktiven Flughafenkapazitätsgrenze festhalten. Ein ähnlicher Fall ereignete sich am Amsterdamer Flughafen Schiphol, der nach Druck seitens US-amerikanischer und europäischer Airlines seine Reduktionspläne aufgeben musste.
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