Dow Jones Industrial erklimmt weiteren Höchststand - Aussicht auf Zinswende sorgt für Euphorie

Eulerpool News
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Der Dow Jones Industrial erreichte am Donnerstag einen weiteren Höchststand, da die Aussicht auf eine Zinswende im neuen Jahr Investoren anlockte. Dabei kam der bekannteste Wall-Street-Index zeitweise knapp unter die Marke von 37.300 Punkten. Auch der Nasdaq 100 und der S&P 500 sind nur noch wenige Punkte von ihren Bestmarken entfernt. Der Dow schloss mit einem Plus von 0,43 Prozent auf 37.248,35 Zähler. Der breit gefasste S&P 500 gewann ebenfalls 0,26 Prozent und erreichte 4.719,55 Punkte. Der überwiegend mit Technologiewerten bestückte Nasdaq 100 begann mit einem freundlichen Start, gab jedoch letztendlich um 0,15 Prozent auf 16.537,83 Zähler nach. Die US-Notenbank Fed hatte am Vortag die Märkte angeheizt, indem sie klare Signale für Zinssenkungen im Jahr 2024 gab. Dies führte zu einer 'Kaufwelle' an der Wall Street, wie Marktanalyst Jochen Stanzl von CMC Markets kommentierte. Zuvor hatte Fed-Präsident Jerome Powell das Wort 'Zinssenkung' vermieden, nun wurden jedoch drei Schritte nach unten um jeweils 0,25 Prozentpunkte für das Jahr 2024 angedeutet. Marktanalyst Stanzl erwähnte, dass die Märkte daraufhin 'reflexartig' reagierten und nun sechs Zinssenkungen im kommenden Jahr erwarten. Mögliche rezessive Tendenzen könnten diese Reaktion ausgelöst haben, obwohl die aktuellen Einzelhandelsdaten noch nicht darauf hindeuten. Im Vergleich zum Vormonat stiegen die Einzelhandelsumsätze im November, was als 'leicht positive Überraschung' bezeichnet wurde. Analyst Tobias Basse von der NordLB betonte, dass der US-Konsument eine 'tragende Säule' sei und der Wirtschaft 'große Stabilität' verleihe. Im Dow Jones Index war der Maschinenbauer Caterpillar mit einem Plus von 6,4 Prozent an der Spitze. Die Aktien der Investmentbank Goldman Sachs legten um 5,7 Prozent zu, während Intel um 1,5 Prozent stieg. Der größte Hersteller von PC-Prozessoren kündigte neue Chips für PC und Rechenzentren an, um seinen Anteil am boomenden Markt für KI-Hardware auszubauen. Die Aktien des Software-Entwicklers Adobe aus dem S&P 100 und Nasdaq 100 sanken hingegen um 6,3 Prozent. Der JPMorgan-Analyst Mark Murphy bezeichnete das vierte Geschäftsquartal als robust, monierte jedoch, dass die ersten Aussagen zum neuen Geschäftsjahr 2023/2024 hinter den Erwartungen zurückblieben. Der Tesla-Konkurrent Rivian verzeichnete einen Anstieg von 14 Prozent, nachdem der Telekomriese AT&T im Rahmen eines Pilotprogramms Elektro-Fahrzeuge von Rivian für seine Flotte kaufen wird. Es wurden keine finanziellen Details genannt. Erfreuliche Studiendaten trieben die Aktien von Moderna um 9,3 Prozent an, was sich auch positiv auf Biontech auswirkte, deren Aktien um 7,0 Prozent zulegten. In Tests hatte sich die Kombination eines mRNA-Wirkstoffs von Moderna mit einem Krebsmittel von Merck & Co als vielversprechend erwiesen. Bei Patienten, denen schwarzer Hautkrebs entfernt wurde, sank das Risiko einer Wiederkehr oder eines tödlichen Ausgangs der Erkrankung deutlich. Die Aktien von Foot Locker gewannen 10 Prozent, nachdem das Investmenthaus Piper Sandler den Sportmodehändler zum Kauf empfohlen hatte. Der Euro wurde zuletzt mit 1,0991 US-Dollar gehandelt und blieb damit auf dem Niveau nach den geldpolitischen Beschlüssen der Europäischen Zentralbank (EZB). Bereits am Vortag hatte der Euro nach der von der Fed signalisierten Zinswende kräftig zugelegt. Die EZB setzte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag in Frankfurt auf 1,0919 Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9158 Euro. Am US-Rentenmarkt stieg der Terminkontrakt für zehnjährige Staatsanleihen (T-Note-Future) weiter an und erreichte 112,58 Punkte, während die Rendite auf 3,92 Prozent fiel und damit den tiefsten Stand seit Juli erreichte.