Dow Jones erreicht Höchststand seit zwei Jahren - Aktienmärkte geben nach Powell-Rede erneut Gas

Eulerpool News
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Die New Yorker Aktienmärkte verzeichneten am Freitag einen erneuten Aufschwung, nachdem sie zu Beginn des Tages noch unsicher gestartet waren. Mit diesem starken Start in den letzten Börsenmonat des Jahres setzte sich die positive Entwicklung nach dem erfolgreichen November fort. Auslöser hierfür war eine Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell. Der Leitindex Dow Jones Industrial überschritt schließlich die Marke von 36.000 Punkten und gewann letztendlich 0,82 Prozent auf 36.245,50 Punkte. Damit erreichte er den höchsten Stand seit knapp zwei Jahren und verbuchte ein Wochenplus von 2,4 Prozent. Bis zum Rekordstand von 36.952 Punkten Anfang 2022 fehlen dem Index nur noch 1,9 Prozent oder rund 700 Punkte. Auch die anderen Indizes wurden von Powells Aussagen angetrieben. Der vorher lethargisch wirkende breit gefasste S&P 500 schloss 0,59 Prozent höher bei 4.594,63 Punkten, während der technologielastige Nasdaq 100 ins positive Terrain umschwenkte und letztendlich um 0,31 Prozent auf 15.997,58 Punkte zulegte. Letzterer verbuchte somit nach vier Gewinnwochen doch noch ein knappes Plus. Seit Jahresbeginn liegt dieser Index weit vor den anderen Indizes. Powell signalisierte zwar seine Bereitschaft, die Geldpolitik gegebenenfalls weiter zu straffen, jedoch bezeichnete er die Erwartungen auf niedrigere Zinsen als verfrüht. Der oberste amerikanische Notenbanker äußerte sich in den vergangenen Wochen bereits ähnlich, weshalb seine Rede die Märkte nicht beunruhigen konnte. Zudem sieht Powell immer noch eine Chance, dass die US-Wirtschaft nicht in eine Rezession abrutscht. Bereits vor Powells Rede stützten insgesamt mäßige Konjunkturdaten die Hoffnungen auf eine Entspannung der Geldpolitik in den USA. Der vom Institute for Supply Management (ISM) ermittelte Einkaufsmanagerindex für den November deutete auf eine Stagnation der Stimmung in der Industrie auf einem niedrigen Niveau hin, was weiterhin auf eine Schrumpfung hindeutet. Analysten hatten zumindest mit einer moderaten Aufhellung der Stimmung gerechnet. Der Industrie-Einkaufsmanagerindex von S&P Global verharrte ebenfalls auf einem niedrigen Niveau. Obwohl die Bauausgaben im Oktober doppelt so stark wie erwartet stiegen, wurde der Anstieg im Vormonat um die Hälfte nach unten revidiert. Im Hinblick auf Unternehmensnachrichten verzeichneten die Aktien von Dell einen Verlust von 5,2 Prozent nach Veröffentlichung der Quartalszahlen. Der Computerhersteller meldete einen stärker als erwarteten Umsatzrückgang, der durch die anhaltend schleppende Unternehmensnachfrage beeinträchtigt wurde. Die Aktien von Pfizer sackten um 5,1 Prozent ab, nachdem der Pharmakonzern eine Studie zum Abnehm-Medikament Danuglipron gestoppt hatte. Die Anteilscheine von Marvell Technologies enttäuschten die Anleger mit ihrem Umsatzausblick für das Schlussquartal und verloren 5,3 Prozent. Die Anteilseigner von Tesla mussten weitere Kursverluste von 0,5 Prozent verkraften, nachdem der Elektroautobauer mitteilte, dass sein futuristisch aussehender Pickup 'Cybertruck' deutlich teurer verkauft wird als ursprünglich angekündigt. Im Gegenzug stiegen die Aktien von Ulta Beauty um 10,9 Prozent. Das Kosmetikunternehmen übertraf die Umsatzschätzungen auf vergleichbarer Basis und hob das untere Ende der bisherigen Umsatz-Zielspanne an. Die Aktien von Elastic legten sogar um rund 37 Prozent zu, nachdem der Suchalgorithmus-Spezialist mit seinen Quartalszahlen positiv überraschte und den Ausblick anhob. Der Euro blieb schwach und wurde in New York zuletzt zu einem Kurs von 1,0880 US-Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs zuvor auf 1,0875 Dollar fest. US-Staatsanleihen verzeichneten Zuwächse: Der Terminkontrakt für zehnjährige Anleihen (T-Note-Future) notierte zuletzt 0,87 Prozent höher bei 110,42 Punkten. Die Rendite für zehnjährige Staatspapiere setzte ihren jüngsten Abwärtstrend fort und sank auf 4,21 Prozent.