Direkte Zugverbindung von Deutschland nach London bleibt Wunschdenken

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30 Jahre nach dem historischen Moment, als der Kanaltunnel die Länder Europas näher zusammenbrachte, steht eine direkte Bahnverbindung von Deutschland nach London weiterhin aus. Das Unternehmen Eurostar, verantwortlich für die Schnellzüge durch den Unterwassertunnel, hat nun erklärt, dass es vorerst keine Pläne für eine solche Strecke gibt. Stattdessen liegt der Fokus auf verbesserten Umsteigemöglichkeiten über Brüssel. Der Traum von einer Nonstop-Fahrt ins Herz des Vereinigten Königreichs ist nicht neu. Doch rechtliche und technische Hürden wie die unterschiedlichen Strom- und Signalsysteme, sowie die fehlende Infrastruktur für die notwendige Grenzkontrolle in deutschen Städten, verhindern die Realisierung. Bahnhöfe in Schlüsselstädten wie Köln und Aachen wären für solche internationalen Verbindungen umzurüsten. Parallel dazu treibt der Tunnelbetreiber Getlink Pläne voran, um den Wettbewerb unter den Bahnanbietern zu verstärken, indem weitere Hochgeschwindigkeitsdienste durch die Tunnelröhre angeboten werden sollen. Die Deutsche Bahn ihrerseits verfolgt nach wie vor das Ziel, ihre ICE-Züge einmal quer durch Europa bis nach London rollen zu lassen. Bis dahin müssen jedoch erst europaweit einheitliche Sicherheitsstandards für die Strecken und Fahrzeuge implementiert werden – eine essentielle Voraussetzung für die Zulassung der Züge in den beteiligten Ländern. Zusammenfassend bleibt festzuhalten: Die Vision einer direkten Zugfahrt von Deutschland nach London existiert auch 30 Jahre nach Eröffnung des Kanaltunnels weiterhin nur auf dem Papier. Trotz aller Fortschritte in der europäischen Verkehrspolitik rücken technische und bürokratische Herausforderungen die Realisierung noch in unbestimmte Ferne.
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