Die Zukunft der Cookies: Google plant Abschaffung von Drittanbieter-Cookies noch dieses Jahr

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Die ewige Frage, ob man die Nutzung von Cookies erlauben möchte, könnte schon bald der Vergangenheit angehören. Denn der Druck auf Browseranbieter, den Datenschutz zu verbessern, wächst. Nachdem Apple und Mozilla bereits gegen Drittanbieter-Cookies vorgegangen sind, will auch Google noch in diesem Jahr nachziehen und diese aus seinem Webbrowser Chrome verbannen. Bereits zum Jahresbeginn hat Google einen ersten Schritt in diese Richtung unternommen. Für etwa ein Prozent der Chrome-Nutzer wurde der Zugriff von Webseiten auf Drittanbieter-Cookies standardmäßig beschränkt. Dies betrifft allerdings bislang nur eine Testphase, die im Laufe des Jahres umgesetzt werden soll. Die britische Wettbewerbsbehörde muss bis dahin noch mögliche Bedenken ausräumen. Die Cookie-Banner, die beim Öffnen von Webseiten erscheinen, werden vorerst bestehen bleiben. Cookies sind kleine Dateien, die vom Browser auf dem Gerät eines Nutzers gespeichert werden und es den Webseiten ermöglichen, ihre Besucher zu erkennen und personalisierte Werbung anzuzeigen. Besonders umstritten sind dabei die Drittanbieter-Cookies, die nicht von der besuchten Webseite selbst gesetzt werden, sondern von externen Dienstleistern. Dadurch können Nutzer über verschiedene Seiten hinweg verfolgt und Werbeprofile erstellt werden. Um diesen Tracking-Mechanismus einzuschränken, hat Google die sogenannte Privacy Sandbox entwickelt. Dabei werden Webseiten, die ein Nutzer besucht, mit übergeordneten Werbethemen, wie beispielsweise 'Sport', 'Reisen' oder 'Haustiere', gekennzeichnet. Der Browser erfasst die häufigsten Themen, speichert sie lokal auf dem Gerät und teilt bei Bedarf maximal drei Werbethemen der vergangenen drei Wochen mit den Werbetreibenden. So soll dem Nutzer relevante Werbung angezeigt werden, ohne dass die Werbetreibenden wissen, welche spezifischen Webseiten besucht wurden. In den Chrome-Einstellungen können die Nutzer einsehen, welche Werbethemen ihnen zugeordnet wurden und bei Bedarf Änderungen vornehmen. Die Werbebranche kritisiert jedoch die geplante Abschaffung der Drittanbieter-Cookies. Der Geschäftsführer des Zentralverbands der deutschen Werbewirtschaft (ZAW), Bernd Nauen, betont, dass dadurch nicht der Datenschutz gestärkt werde, sondern lediglich die Vormachtstellung von Google im Werbeträgermarkt. Der Datenschutz basiere nicht hauptsächlich auf Drittanbieter-Cookies, sondern vielmehr auf First-Party-Daten, die Google auf anderen Wegen erhebt. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) hingegen sieht das Tracking und die Profilbildung für Werbezwecke generell kritisch. Diese Gefährden den Schutz personenbezogener Daten, ermöglichen Manipulation und begünstigen Diskriminierung, so Referent Florian Glatzner. Der vzbv ist der Meinung, dass das Tracking und die Profilbildung zu Werbezwecken insgesamt untersagt werden sollten. Die Abschaffung der Drittanbieter-Cookies durch Google ist somit ein Schritt in die richtige Richtung für den Datenschutz, wird jedoch von der Werbebranche kritisiert. Es bleibt abzuwarten, ob weitere Browseranbieter diesem Beispiel folgen werden.
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