Deutz: Diversifizierung als Schlüssel zum Erfolg?

  • Deutz erwägt Expansion in Rüstungssektor und dezentrale Stromversorgung.
  • Aktienkurs steigt aufgrund erwarteter Marktchancen und Unternehmensstrategie.

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Der renommierte Motorenhersteller Deutz erwägt, neue Geschäftsfelder in Angriff zu nehmen, darunter der Rüstungssektor und die dezentrale Stromversorgung. Im Gespräch mit der 'Welt am Sonntag' gab Vorstandschef Sebastian Schulte Einblicke in mögliche zukünftige Unternehmensstrategien, die unter anderem die Lieferung von Motoren für radgetriebene Panzer und Mannschaftstransporter umfassen könnten. Auch Batteriespeicher für die stationäre Versorgung von Lazaretten kommen dabei in Betracht. Laut Schulte eröffnen sich hier attraktive Marktchancen im Zuge der Zeitenwende. Die neuen Pläne sorgten am Montag für einen bemerkenswerten Kurssprung der Deutz-Aktien. Im frühen Handel stiegen die Papiere um 16,07 Prozent auf 5,75 Euro. Anleger spekulieren darauf, dass Deutz von den erhöhten Verteidigungsinvestitionen, die im Zuge geopolitischer Spannungen zunehmen, profitieren könnte. Ein Händler kommentierte, dass eine breitere Unternehmensausrichtung Deutz helfen könnte, sich besser vor den Schwankungen des zyklischen Kerngeschäfts zu wappnen. Im Bereich der Notstromversorgung zeigt sich Deutz bereits näher am Markt. Schulte erläuterte, dass der Markt für Notstromaggregate, die derzeit meist mit Diesel betrieben werden, stark wächst. Besonders in den USA sei die Nachfrage bedingt durch die oftmals desolaten Stromnetze hoch. Deutz plant, künftig komplette Systeme zu liefern anstelle nur der Motoren, die bisher beispielsweise in Krankenhäusern, bei Kühlanlagen und in Rechenzentren zum Einsatz kommen. Dabei stehen sie im Wettbewerb mit deutlich größeren US-Konkurrenten wie Cummins und Caterpillar. Eine breitere Aufstellung könnte Deutz helfen, Konjunkturschwankungen besser zu überstehen. So litt die Nachfrage zu Jahresbeginn unter einer schwächelnden Konjunktur. Gleichzeitig erscheint der Rüstungsbereich derzeit besonders vielversprechend, da westliche Staaten ihre Verteidigungsbudgets erheblich aufstocken. Hintergrund ist der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der zu Milliardeninvestitionen in Panzer, Flugabwehr und Munition geführt hat. Erst kürzlich hatte Estlands Verteidigungsminister Hanno Pevkur an die Nato-Partner appelliert, einen größeren Teil ihrer nationalen Wirtschaftsleistung für die Verteidigung auszugeben. Angesichts der aktuellen Bedrohungslage plädierte Pevkur dafür, die bisherigen Zwei-Prozent-Ziele zu übersteigen und noch weiter zu gehen.
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