Deutschlands Wasserstoff-Zukunft: Elektrolysekapazität auf gutem Kurs

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Die Vision einer Wasserstoffwirtschaft in Deutschland nimmt Konturen an: Eine aktuelle Studie des Energiewirtschaftlichen Instituts der Universität zu Köln hat ergeben, dass bis zum Jahr 2030 Elektrolyseure mit einer Gesamtleistung von 10,1 Gigawatt geplant sind. Dies würde genau das von der Bundesregierung gesteckte Ziel erfüllen, eine Elektrolysekapazität von 10 Gigawatt zu erreichen. Noch im Vorjahr lag das projektierte Ziel bei 8,7 Gigawatt. Besonders die norddeutschen Länder Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein streben den Ausbau dieser Technologie an. Trotz der ambitionierten Planung mahnt der Energiekonzern Eon zur Vorsicht. Die reale Umsetzung der Projekte hinkt hinter den Ankündigungen her: Bei den bisher 88 angekündigten Vorhaben ist lediglich für 16 Projekte mit einer Kapazität von insgesamt 0,3 Gigawatt, also circa drei Prozent der geplanten Kapazität, eine finale Investitionszusage erteilt worden. Als Hürden für den Ausbau der Wasserstoffproduktion werden der Mangel an Fördermitteln, zu strenge Vorschriften sowie Verzögerungen bei Förderzusagen und das Fehlen einer adäquaten Transport- und Speicherinfrastruktur genannt. Gabriël Clemens, der Leiter der Wasserstofftochter Eon Hydrogen, betont, dass es noch ein weiter Weg bis zur Realisierung der Ziele ist. Trotz des auf dem Papier beeindruckenden Trends, zeige die aktuell installierte Kapazität von 66 Megawatt, dass Deutschland in der praktischen Umsetzung noch in den Anfängen steckt. Grüner Wasserstoff gilt als Hoffnungsträger für eine klimaneutrale Zukunft. Er kann mithilfe von Elektrolyse, angetrieben durch erneuerbare Energien, gewonnen werden und soll künftig unter anderem zur CO2-freien Stromerzeugung und als umweltfreundliche Alternative in der Industrieproduktion, etwa bei der Stahlherstellung, beitragen. Als einziger "Abfall" entsteht dabei Wasser.