Deutsche Wirtschaft vor Rückfall in die Rezession: Spannung vor neuen BIP-Zahlen

Die deutsche Wirtschaft steht erneut am Rand einer Rezession: Eine schwächelnde Industrie, die Krise im Baugewerbe und eine Kaufzurückhaltung der Verbraucher infolge der Inflation setzen dem Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) zu. An diesem Dienstag legt das Statistische Bundesamt detaillierte Zahlen zum BIP im zweiten Quartal vor sowie Daten zu den Staatsfinanzen im ersten Halbjahr. Seit Monaten ist die Schuldenaufnahme und das Einhalten der Schuldenbremse ein aufreibendes Thema innerhalb der Bundesregierung. Bereits Ende Juli hatte das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal um 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorquartal festgestellt. Diese Entwicklung überraschte die Ökonomen, die nach dem geringen Wachstum von 0,2 Prozent im ersten Quartal zumindest eine leichte Erholung erwartet hatten. Das jüngste Schrumpfen des BIP lässt die Gefahr eines erneuten Rückfalls in die Rezession aufleben. Bei einem Rückgang der Wirtschaftsleistung in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen sprechen Volkswirte von einer 'technischen Rezession'. Bereits 2023 war die deutsche Wirtschaftsleistung geringfügig gesunken. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft trübte sich zuletzt weiter ein. Der vom Ifo-Institut ermittelte Geschäftsklima-Index fiel im August um 0,4 Punkte auf 86,6 Zähler und markierte damit den dritten Rückgang in Folge für dieses maßgebliche deutsche Konjunkturbarometer. Auch die Deutsche Bundesbank äußert sich zurückhaltend in Bezug auf die Konjunkturentwicklung. Im jüngsten Monatsbericht hieß es, die erwartete langsame Konjunkturbelebung werde sich weiter verzögern. Die Notenbank rechnet weiterhin mit einer Konjunkturflaute, jedoch nicht mit einem breit angelegten und anhaltenden Rückgang der Wirtschaftsleistung.