Deutsche Börse unter Druck: Zinssenkungs-Ungewissheit und enttäuschende Prognosen belasten Dax

  • Dax und MDax verzeichnen Kursverluste aufgrund von Unsicherheiten über Zinssenkungen.
  • SAP-Aktien sinken wegen enttäuschendem Ausblick von Salesforce.

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Der deutsche Aktienmarkt setzt seinen Abwärtstrend fort und weitet die jüngsten Kursverluste weiter aus, da neue Unsicherheiten bezüglich der erwarteten Zinssenkungen aufkommen. Insbesondere der Dax leidet unter den erheblichen Kursverlusten der schwer gewichteten Software-Aktien von SAP, die aufgrund eines enttäuschenden Ausblicks des US-Konkurrenten Salesforce stark nachgaben. Im frühen Handel fiel der deutsche Leitindex um 0,28 Prozent auf 18.422 Punkte. Das Rekordhoch des Dax von Mitte Mai bei fast 18.900 Punkten scheint zunehmend außer Reichweite zu geraten, ebenso wie die runde Marke von 19.000 Punkten. Stattdessen nähert sich das Barometer eher der Marke von 18.000 Punkten an, wobei eine wichtige technische Unterstützungslinie bei etwa 18.300 Punkten liegt. Diese Marke entspricht der Durchschnittslinie der letzten 50 Handelstage und gilt als Indikator für den mittelfristigen Trend. Auch der MDax der mittelgroßen Werte blieb nicht verschont und fiel um 0,10 Prozent auf 26.563 Punkte. Ebenso gab der EuroStoxx 50, das Leitbarometer der Eurozone, um etwa 0,2 Prozent nach. Die schwache Nachfrage im Cloudgeschäft von Salesforce hat die Anleger besorgt, da für SAP das Cloudgeschäft ebenfalls immer wichtiger wird. Schweizer Analysten von UBS sehen die Probleme als umfassend und nicht nur auf Salesforce beschränkt. Anzeichen für eine Erholung im zweiten Halbjahr gibt es derzeit nicht, was den Kurs der SAP-Aktien um 3,4 Prozent sinken ließ. Die Aktien des Pharma- und Spezialchemiekonzerns Merck KGaA notierten ebenfalls im Minus und gaben um etwa ein Prozent nach. Marktteilnehmer verwiesen auf den gesenkten Umsatzausblick des US-Konkurrenten Agilent Technologies als belastenden Faktor. Eine Kooperation von Evotec mit dem Lille University Hospital bei Adipositas- und Stoffwechselerkrankungen konnte den Kurs des Hamburger Wirkstoffforschers nicht beflügeln. Nach hohen Verlusten am Vortag fiel die Aktie im MDax um 0,4 Prozent. Ein Lichtblick zeigte sich im Nebenwerteindex SDax, wo die Titel des Nutzfahrzeugherstellers Traton nach einer Kaufempfehlung des Analysehauses Pareto um 2,9 Prozent zulegen konnten.
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