Deutsche Bank vor Verlust im zweiten Quartal: Analysten-Prognose sorgt für Unruhe

  • Deutsche Bank prognostiziert Verlust im zweiten Quartal aufgrund der Nachwirkungen der Postbank-Übernahme.
  • Analysten schätzen, dass der Gewinn vor Steuern um über 70 Prozent sinken wird.

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Die späten Folgen der Postbank-Übernahme könnten die Deutsche Bank erneut belasten und im zweiten Quartal zu einem Verlust in Höhe von 281 Millionen Euro führen. Diese Einschätzung basiert auf einer jüngst durchgeführten Umfrage unter 14 Analysten, deren Ergebnisse die Bank vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen am Mittwochmorgen (7:00 Uhr) offenlegte. Noch im zweiten Quartal 2023 konnte der Dax-Konzern einen Nettogewinn von 763 Millionen Euro verbuchen. Ein Verlust im Frühjahrsquartal wäre der erste seit Anfang 2020 für Deutschlands größte Bank, die seitdem eine tiefgreifende Wende vollzogen und wiederholt Milliardengewinne erzielt hatte. Vor Steuern dürfte der Gewinn laut Analystenschätzungen um über 70 Prozent auf etwa 400 Millionen Euro gesunken sein. Bereits im April äußerte die Deutsche Bank, dass sie im langwierigen Rechtsstreit mit früheren Aktionären der Postbank eine Nachzahlung in Milliardenhöhe erwartet, weshalb das Institut voraussichtlich 1,3 Milliarden Euro zurücklegt. Diese Rücklage könnte die Erreichung der Jahresziele erheblich erschweren. Zusätzlich wurde die Unruhe bei der Postbank zuletzt durch Probleme bei der Übertragung des Kundengeschäfts auf die Computersysteme der Deutschen Bank verstärkt. Zahlreiche Kunden waren zeitweise von ihren Konten abgeschnitten, und Baufinanzierungen verzögerten sich. Langfristig prognostizieren die Analysten für 2024 einen Nettogewinn von 3,4 Milliarden Euro, rückläufig im Vergleich zu den 4,2 Milliarden Euro des Jahres 2023. Die Deutsche Bank kämpft nun mit den abnehmenden positiven Effekten der jüngsten Zinssteigerungen, die zunächst vorteilhaft für die Bankenbranche waren.
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