Deutsche Bank erzielt erneute Einigung im Postbank-Übernahme-Streit

Die Deutsche Bank hat sich im langanhaltenden Rechtsstreit um die Übernahme der Postbank mit einem weiteren klagenden Alt-Aktionär auf einen Vergleich geeinigt. Dabei handelt es sich um die Effecten-Spiegel AG, die nun pro Anteil eine Nachzahlung von 36,50 Euro sowie eine zusätzliche, nicht näher bezifferte Kostenerstattung erhält. Die Gesellschaft, die für ihre Anlagezeitschriften bekannt ist, hatte bereits im Oktober 2010 unmittelbar nach dem Übernahmeangebot Klage eingereicht und war damit lange Zeit die einzige Klägerin. Die ursprüngliche Zahlung der Deutschen Bank an die Alt-Eigentümer belief sich damals lediglich auf 25 Euro je Aktie. Weitere Klagen folgten erst später. Erst kürzlich hatte die Bank eine Einigung mit über 80 Klägern bekannt gegeben, die pro Anteil einen Aufpreis von 31 Euro erhalten sollten. Dieser Unterschied ist darauf zurückzuführen, dass diese Verfahren noch in erster Instanz beim Landgericht anhängig waren. Die Kläger hatten ursprünglich ein Pflichtangebot von 57,25 Euro pro Anteil sowie aufgelaufene Zinsen gefordert. Die Klage der Effecten-Spiegel AG befand sich bereits beim Oberlandesgericht Köln, wo noch ein weiteres Verfahren zu dem Vorgang anhängig ist. Im Zentrum des Streits steht die Mehrheitsübernahme der Postbank durch die Deutsche Bank im Jahr 2010 und die Frage, ob die Zwangsabfindung der Minderheitsaktionäre angemessen war. In einer mündlichen Verhandlung im April hatte das Oberlandesgericht Köln angedeutet, zugunsten der Kläger entscheiden zu können. Vorsorglich hatte die Deutsche Bank 1,3 Milliarden Euro zurückgelegt. Diese Rückstellung führte im zweiten Quartal zu einem Verlust von 143 Millionen Euro bei dem Dax-Konzern.