Dermapharms Wachstumskurs bremst: Impfstoffgeschäft schwächt Ergebnisse ab

Eulerpool News
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Die Dermapharm Holding SE sieht sich im vergangenen Geschäftsjahr mit Wachstum, jedoch geprägt von einer nachlassenden Dynamik im Impfstoffsegment. Das Unternehmen, unter der Führung von Hans-Georg Feldmeier, erlebte einen leichten Rückgang in seinem operativen Ergebnis, das vor allem durch das rückläufige Geschäft mit dem Covid-Impfstoff, welches in Kooperation mit Biontech bestand, beeinträchtigt wurde. Trotz einer vorsichtigen Prognose für das laufende Jahr – mit einem potenziellen Anstieg oder Rückgang im Tagesgeschäft – sank der Börsenwert der im SDax gelisteten Aktien um 0,6 Prozent am frühen Börsenvormittag. Die Pandemie bot Dermapharm einst lukrative Anstiege im Börsenwert; doch der Gipfel des Aktienkurses ist mittlerweile in weite Ferne gerückt. Die Aktie, welche im Januar 2022 ihr Hoch erlebte, handelt jetzt unter 38 Euro und verzeichnet für das laufende Jahr einen Verlust von über elf Prozent. Am heutigen Vormittag veröffentlichte Dermapharm unerwartet vorläufige Zahlen für 2023 sowie eine erste Einschätzung für das Jahr 2024, die eine Steigerung des Umsatzes auf bis zu 1,21 Milliarden Euro vorsehen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte das Unternehmen im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum von 10,8 Prozent auf fast 1,14 Milliarden Euro verzeichnen. Das bereinigte Ebitda allerdings fiel um circa 14 Prozent auf 310,2 Millionen Euro, deutlich beeinträchtigt durch das nachlassende Covid-Geschäft, blieb aber innerhalb der eigenen Zielsetzung und über den Markterwartungen. Für das Jahr 2023 strebt Dermapharm ein bereinigtes operatives Ergebnis zwischen 305 und 315 Millionen Euro an, was in der Nähe der Analystenschätzungen liegt. Marktkommentatoren hatten sich von Bloomberg befragen lassen und eine Erwartungshaltung von etwa 311,6 Millionen Euro formuliert. Das Unternehmen hatte im Laufe des Jahres verschiedene makroökonomische und geopolitische Herausforderungen zu stemmen, nicht zuletzt die Konsequenzen aus der Pandemie und des Konfliktes in der Ukraine. Der daraus folgende Rückgang im Impfstoffbereich ließ eine ehemals gewinnbringende Einnahmequelle versiegen, da die Impfstoffproduktion für Biontech mittlerweile gestoppt wurde und keine Beiträge für das Jahr 2024 erwartet werden. Einen Lichtblick bietet die Tochtergesellschaft Arkopharma, die zu Beginn des Jahres 2023 übernommen wurde und sich auf pflanzliche Arzneimittel spezialisiert hat. Erfreuliche Synergieeffekte und eine starke Performance in den Segmenten Dermatologie, Gynäkologie und Urologie trugen zur Stärke der Holding bei. Im Gegensatz dazu stand ein Rückgang in Dermapharms Geschäft mit Parallelimporten, welches durch höhere Preisnachlässe für Krankenkassen und Verfügbarkeitsprobleme auf dem Markt negativ beeinflusst wurde. Am 28. März wird Dermapharm die endgültige Jahresbilanz vorlegen. Die Dividende für die Aktionäre soll indes gesenkt werden, von 1,05 Euro im Vorjahr auf 0,88 Euro. Ein Rückgang im Vergleich zum Hoch im Jahr 2021, als noch eine Ausschüttung von 2,17 Euro erfolgte.