DAX tanzt auf dünnem Eis – Institutionelle zunehmend skeptisch

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Der DAX gibt Rätsel auf: Nach dem jüngsten Allzeithoch, erreicht nur Stunden nach unserer letzten Sentiment-Analyse, verfiel das Handelsgeschehen an den Aktienmärkten in eine beinahe meditative Ruhe. Die Kursrückgänge hielten sich in Grenzen, und eine sanfte Erholung mündete in einem verschmerzbaren Minus von 0,5 Prozent im Wochenvergleich. Das Gros der institutionellen Investoren, die zuvor eine neutral-abwartende Haltung eingenommen hatten, schien mit ihrer skeptischen Prognose bezüglich des anfänglichen Mai-Hochs korrekt zu liegen. Doch die Stirnrunzeln unter den Anzugträgern ist deutlicher geworden. Der Börse Frankfurt Sentiment-Index für institutionelle Marktteilnehmer ist um beachtliche 20 Punkte auf -21 abgestürzt, ein Indiz für wachsende Sorgenfalten. Der Zulauf zum Lager der Bären war beträchtlich, getrieben vor allem durch jene, die zuvor keine klare Meinung hatten. Ehemalige Bullen scheinen ebenfalls den schwächeren Marktprognosen zu folgen und rotieren nun ins pessimistische Camp. Doch was hat diesen Sinneswandel bewirkt? Die Antwort liegt zwei Wochen zurück, als eine merkliche Verschiebung der Marktstimmung einsetzte. Frühere Optimisten agierten zunehmend vorsichtig, indem sie erst ihre bullischen Positionen schlossen und sich kurz darauf zu bearishen Strategien bekannten. Das kürzlich erreichte, wenn auch marginal höhere, Allzeithoch erleichterte vielen die Entscheidung, ihre Portfolios durch Absicherungs- und Short-Positionen zu schützen. Bei den privaten Anlegern dagegen herrschte relative Beständigkeit. Ihr Sentiment-Index gab nur leicht nach, aufgrund einer weniger ausgeprägten Trennung zwischen Bullen und Bären. Auffallend hierbei bleibt die Diskrepanz der Marktstimmung, insbesondere der überschwänglichen Social-Media-Investoren, verglichen mit ihren institutionellen Pendants. Die Kluft in der Anlegerstimmung hat sich ausgeweitet. Erstaunlicherweise nahm der DAX fast keinen Schaden durch den Stimmungsabschwung der Institutionellen – ein Zeichen für eine robuste langfristige Nachfrage. Der jüngste Pessimismus ist, auf eine längere Frist betrachtet, eher mäßig. Ein Rücksetzer, so die Prognose, könnte die bearishen Engagements schnell umkehren lassen. So gesehen, ist die Lage am Aktienmarkt durchaus nicht von Trübsal geprägt.

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