Dax im Rückwärtsgang: Schlechte Konjunkturnachrichten und Nasdaq-Beben belasten

  • Dax und MDax verzeichnen signifikante Verluste aufgrund schlechter Konjunkturnachrichten und schwächelndem US-Technologiesektor.
  • Positive Überraschungen bei Siltronic und Baywa während der Berichtssaison, trotz allgemein negativer Trends.

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Die technologielastige US-Börse Nasdaq hat am Donnerstag die Stimmung am deutschen Aktienmarkt merklich eingetrübt. Belastet durch schlechte heimische Konjunkturnachrichten und einem schwächelnden US-Technologiesektor verlor der deutsche Leitindex Dax am Nachmittag 1,16 Prozent und sank auf 18.175,08 Punkte. Zudem rutschte der MDax der mittelgroßen Werte um 1,40 Prozent auf 24.707,49 Punkte ab. Die jüngsten Ifo-Daten zeigten eine überraschende Verschlechterung der Konjunkturaussichten in Deutschland. Ifo-Präsident Clemens Fuest sprach von einer festgefahrenen Wirtschaft und erwartete, wie auch der VP-Bank-Chefvolkswirt Thomas Gitzel, baldige Abwärtsrevisionen bei den Konjunkturprognosen. Portfoliomanager Thomas Altmann bezeichnete das Kursminus von fast vier Prozent im Nasdaq 100 am Mittwoch als "regelrechte Flucht aus Aktien". Enttäuschende Quartalsberichte von Schwergewichten wie Tesla und Alphabet schürten die Angst, dass die Aktienkurse zu schnell und zu hoch gestiegen sein könnten, was besonders KI-Aktien traf. Experten erwarten eine Beruhigung erst bei überzeugenden Bilanzen in der kommenden Woche von Unternehmen wie Microsoft, Meta, Apple und Amazon. An den Märkten lastete zusätzlich der erstarkte Yen. Spekulationen über einen geringeren Zinsunterschied zwischen den USA und Japan ließen den Yen steigen und setzten Anleger unter Druck, die in Yen finanzierte Investments halten. In der Berichtssaison hinterließen Quartalszahlen von STMicro und BE Semiconductor Industries deutliche Spuren. Der Chiphersteller STMicro senkte seine Jahresziele, und BE Semiconductor enttäuschte mit pessimistischen Prognosen. Dies führte zu kräftigen Kursverlusten bei Infineon (minus 5,8 Prozent) im Dax und Elmos (minus 3,8 Prozent) im SDax. Aixtron sackten im MDax um 4,4 Prozent ab. Positiv stach der Waferhersteller Siltronic im MDax hervor, der trotz schwieriger Geschäfte mit einer optimistischen Jahresprognose überraschend 7,8 Prozent zulegte. Im SDax führte die Baywa-Aktie mit einem Plus von 18,5 Prozent die Gewinnerliste an, trotz einer zurückgezogenen Ergebnisprognose für 2024 und erheblicher finanzieller Belastungen. Analyst René Rückert von der Baader Bank betonte, dass Baywa nun dringende Managemententscheidungen treffen müsse, um Vertrauen zurückzugewinnen. Der Euro wurde am Nachmittag mit 1,0846 US-Dollar gehandelt, die Umlaufrendite am Rentenmarkt fiel leicht von 2,44 Prozent auf 2,41 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,16 Prozent und der Bund-Future legte um kräftige 0,62 Prozent zu.
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