Dax erzielt leichte Gewinne nach Verlustserie

Eulerpool News
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Nachdem der deutsche Aktienmarkt in den letzten drei Handelstagen Verluste hinnehmen musste, haben Anleger das niedrigere Kursniveau genutzt und am Donnerstag wieder zugegriffen. Der Dax konnte seine Gewinne bis zum Nachmittag um 0,72 Prozent auf 16.549,30 Zähler ausbauen. Experten warnen jedoch vor einer Überbewertung dieses Stabilisierungsversuchs im deutschen Leitindex. Pierre Veyret, Marktbeobachter von ActivTrades, spricht von einer technischen Erholung nach dem jüngsten Kursrückgang. Das makroökonomische Umfeld habe sich nicht verändert. Die gedämpften Hoffnungen auf eine baldige Leitzinssenkung in den USA haben in den letzten Tagen die Kurse an den Börsen belastet. Dies führte dazu, dass der Dax am Mittwoch auf das Kursniveau vom Anfang Dezember zurückfiel. Dennoch hält eine wichtige Unterstützung im Bereich von 16.300 Punkten stand. Auch der MDax der mittelgroßen Werte hat sich am Donnerstag erholt und zuletzt 1,06 Prozent auf 25.518,70 Punkte gewonnen. Der EuroStoxx 50, der den Eurozonen-Leitindex repräsentiert, verzeichnete zur etwa gleichen Zeit einen Anstieg um 0,90 Prozent auf 4.442,75 Zähler. Im Dax belasteten vor allem Zinssorgen Energiewerte wie Eon, die einen Abschlag von 1,2 Prozent hinnehmen mussten, und RWE, die um 0,8 Prozent fielen. Chipwerte hingegen profitierten von einem positiven Ausblick des taiwanischen Chipkonzerns TSMC. Infineon im Dax legte um 4,3 Prozent zu, während sich Aixtron im MDax ähnlich stark verteuerte. Die Aussagen von TSMC lassen die Hoffnung aufkommen, dass der globale Technologiesektor in diesem Jahr eine Erholung erleben wird. Bayer hingegen verzeichneten einen Kursverlust von 2,3 Prozent und belegten damit den letzten Platz im Dax. Auslöser hierfür war eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass der Agrarchemie- und Pharmakonzern derzeit von einer möglichen Aufspaltung absehen könnte, obwohl diese Option zuvor für Fantasie auf dem Markt gesorgt hatte. Die Aktien des Triebwerkbauers MTU setzten ihre Rally nach einem positiven Votum der französischen Bank Exane BNP Paribas mit einem weiteren Anstieg von 2,8 Prozent fort. Auch weitere Analystenstudien beeinflussten den Markt. Der Kurs des Immobilienkonzerns Vonovia profitierte beispielsweise von einer Kaufempfehlung der Bank of America und stieg um 1,5 Prozent. Die Aktien des Rüstungskonzerns Rheinmetall erreichten ein weiteres Rekordhoch und legten zuletzt um 2,9 Prozent zu. Das Investmenthaus Stifel sieht noch viel Potential mit einem deutlich angehobenen Kursziel von 420 Euro. Die Aktien des Softwareanbieters Teamviewer hingegen verloren etwa zwei Prozent aufgrund einer Abstufung durch die Exane-Analysten. Die Aktien von Evotec hielten sich dank einer Hochstufung durch die kanadische Bank RBC auf 'Outperform' vorerst stabil, obwohl sie nur noch einen geringen Anstieg von 0,2 Prozent verzeichneten. Seit Jahresbeginn ist der Kurs von Evotec bereits um etwa 30 Prozent gesunken, was vor allem auf die überraschende Rücktrittsankündigung des langjährigen Konzernchefs Werner Lanthaler zurückzuführen ist. Auch im hinteren Teil des Aktienmarktes gab es positive Entwicklungen. Kontron erreichte ein Rekordhoch mit einem Kursanstieg von 2,6 Prozent. Der österreichische Technologiekonzern übernimmt die Mehrheit am deutschen Elektronikunternehmen Katek und will daher auch seinen Ausblick erhöhen. Der Euro gab nach und kostete im Nachmittagshandel 1,0871 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwoch bei 1,0882 Dollar festgesetzt. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,26 Prozent am Vortag auf 2,31 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,27 Prozent auf 125,53 Punkte. Der Bund-Future blieb nahezu stabil bei minus 0,01 Prozent und erreichte 134,19 Punkte.