DAX erklimmt neue Höhen: Auf Rekordjagd trotz Wirtschaftsflaute

Eulerpool News
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Im Strudel einer global vernetzten Wirtschaft navigiert der DAX geschickt auf Rekordkurs. Bereits im Morgengrauen des Börsentages markierte der Leitindex mit 17.089 Punkten eine Spitze, um dann seinen Handelstag bei 17.046,69 Zählern erfolgreich ausklingen zu lassen – ein Plus von 0,60 Prozent gegenüber dem vorangegangenen Börsenschluss. Im Sog dieser Aufwärtsbewegung kam der MDAX der mittelgroßen Unternehmen nur bedingt mit, erreichte jedoch ebenfalls Zuwächse und beendete den Tag mit einem vergleichsweise geringfügigen Anstieg von 0,03 Prozent auf 26.057,19 Punkte. Die jüngste Besorgnis angesichts anhaltender Inflationssorgen in den Vereinigten Staaten wurde von Anlegern rasch abgestreift, ein Zeichen von Resilienz und Optimismus am deutschen Aktienmarkt. Konstantin Oldenburger, Analyst bei CMC Markets, deutete das Rekordhoch im DAX angesichts einer schwächelnden Binnenkonjunktur als Ausdruck der internationalen Geschäftsstärke deutscher Unternehmen: In der globalen Arena erzielte Umsätze und Gewinne sind es, die den Unternehmenswert steigern. Zudem mehren sich die Signale, dass der Höhepunkt des Zinsniveaus erreicht sei, auch wenn ein Rückgang der US-Inflation auf sich warten lässt. Die Marktteilnehmer scheinen sich von der verzögerten Zinswende nicht beirren zu lassen. Gertrud Traud, Chefvolkswirtin der Helaba, sieht bereits Anzeichen für die geldpolitische Wende, nicht zuletzt verbal vorbereitet von Zentralbanken wie der Federal Reserve und der Europäischen Zentralbank, wobei sie eine Neuausrichtung bereits für Juni erwartet. Sinkende Zinsen würden Aktien gegenüber Anleihen attraktiver und könnten die Refinanzierungskosten für Unternehmen senken. Quartalsberichte der Unternehmen gaben einzelnen Aktienkursen am Donnerstag zusätzliche Impulse. So überraschte die Commerzbank mit einem Rekordgewinn, angekurbelt durch das gestiegene Zinsniveau, und beeindruckte mit Dividendenankündigungen, die die Aktien um 5,5 Prozent in die Höhe schnellen ließen. Delivery Hero setzte seine eindrucksvolle Erholungsrally mit einem Kursanstieg von 4,6 Prozent fort, unterstützt durch das Unternehmensstatement, welches Vorwürfe einer Finanzierungslücke entkräftete. Ebenso erlebte Elmos Semiconductor einen glänzenden Tag mit einem Kursgewinn von neun Prozent, getragen von besseren Geschäftsergebnissen als erwartet. Hingegen musste die Deutsche Pfandbriefbank einen Kursrutsch von 11,3 Prozent hinnehmen, nachdem ihre Bonität herabgestuft wurde. Der positive Trend erstreckte sich über das gesamte europäische Börsenparkett. Der EuroStoxx 50 verzeichnete einen Aufschwung um 0,72 Prozent, während auch Paris und London Zugewinne verbuchten. An der Wall Street zeigte sich der Dow Jones Industrial zu europäischem Handelsschluss fester, während der Nasdaq 100 etwas zurückhaltender notierte. Der Euro stieg im Wert und wechselte nach Börsenschluss in Frankfurt für 1,0759 US-Dollar den Besitzer. Die EZB setzte den Referenzkurs zuvor auf 1,0743 Dollar fest. Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite leicht von 2,38 auf 2,39 Prozent, während der Rentenindex Rex marginal nachgab und der Bund-Future um 0,25 Prozent absackte.