DAX-Anleger zeigen Zurückhaltung nach Höhenflug

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt zeigen sich nach der eindrucksvollen Kursrally der Vorwoche nunmehr vorsichtig. Trotz der zuletzt erreichten DAX-Rekordmarke von über 17.800 Punkten ist eine merkliche Zurückhaltung zu beobachten. Diese behutsame Stimmung spiegelt sich auch in den schwächeren Vorgaben der US-amerikanischen und asiatischen Börsen wider. Der X-DAX weist vorbörslich auf einen leichten Rückgang des DAX um 0,4 Prozent hin. Analysten der Helaba interpretieren die derzeitige Konsolidierungsphase des DAX nach seiner Rekordserie als gesundes Zeichen, ohne dabei die grundsätzlich positive Marktstimmung infrage zu stellen. Thomas Altmann von QC Partners identifiziert eine nachlassende Kauffreude im Markt, sieht jedoch keine Anzeichen für umfassende Gewinnmitnahmen oder verstärkte Absicherungstätigkeiten. Der nahende Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank und das chinesische Wachstumsziel, das unverändert bei 5 Prozent und somit auf Vorjahresniveau liegt, rücken in den Fokus der Anleger. In den USA steht der 'Super Tuesday' im Rahmen des Präsidentschaftswahlkampfes an, was zu einem Abwarten der Börsenteilnehmer führen könnte. Im Sektor der Einzelwerte steht Bayer unter Beobachtung. Vor dem offiziellen Marktstart zeigt sich die Aktie im vorbörslichen Handel etwas schwächer. Der Konzern, der sich mit einer hohen Schuldenlast konfrontiert sieht, hat Strategien zur Verbesserung der Geschäftslage und zur Erhöhung der organisatorischen Flexibilität angekündigt, ohne dabei auf Spartenverkäufe zu spekulieren. Die Aktien von Redcare Pharmacy und Ströer könnten ebenfalls auf reges Interesse stoßen. Beide Unternehmen wiesen vorbörsliche Kursgewinne auf. Redcare Pharmacy, nach einem Umsatzrekord und starkem Wachstum im Vorjahr, signalisiert eine zu erwartende Abschwächung dieser Entwicklung, während ein solides operatives Ergebnis kurzfristige Wertsteigerungen begünstigen könnte. Ströer indes berichtet über eine günstige Geschäftsentwicklung im neuen Jahr, angetrieben von einem erfolgreichen Weihnachtsgeschäft. Für 2024 wird ein deutlich höheres organisches Umsatzwachstum prognostiziert, was die soliden Markterwartungen sogar übertrifft. Ferner stehen Schaeffler und Traton im Fokus, die kürzlich über ihr Geschäftsjahr berichteten. Analystenumstufungen könnten den Handelstag ebenfalls prägen: Die Investmentbank HSBC hat Siemens und Rational auf 'Reduce' herabgestuft und Nordex auf 'Buy' angehoben. DHL wurde von der Societe Generale auf 'Hold' eingestuft.