Daimler Truck rüstet sich für die Zukunft – Radström übernimmt das Steuer

Auf der jüngsten Pressekonferenz verkündete Joe Kaeser, Aufsichtsratsvorsitzender von Daimler Truck, ambitionierte Pläne für die Zukunft des Unternehmens. „Mittel- bis langfristig wollen wir nicht nur der größte Truck-Anbieter der westlichen Welt sein, sondern auch margenführend“, betonte Kaeser im Rahmen der Vorstellung der neuen Konzernchefin Karin Radström, die den Umbau des Unternehmens langfristig begleiten soll. Kaeser zeigte sich zuversichtlich, dass Daimler Truck das Potenzial habe, mit anderen Anbietern mitzuhalten, die derzeit operative Margen von bis zu 15 Prozent erzielen. Ob diese Zielmarke auch in den kommenden Jahren gilt, ließ er jedoch offen. Für das laufende Geschäftsjahr strebt Daimler Truck eine bereinigte Marge vor Zinsen und Steuern von 8 bis 9,5 Prozent an. Am Mittwochabend wurde Radström mit Wirkung vom 1. Oktober zur neuen Vorsitzenden von Daimler Truck ernannt. Sie tritt damit die Nachfolge von Martin Daum an, der sein Amt vorzeitig niederlegt und zum Jahresende ausscheiden wird. Kaeser stellte klar, dass der Wechsel ausschließlich mit dem auslaufenden Vertrag von Daum zusammenhängt. Die neue Spitzenmanagerin Radström soll den Umbau des Unternehmens vorantreiben, insbesondere die Umstellung von Verbrennungsmotoren auf Elektro-Lastwagen und Wasserstoffantriebe, die laut Kaeser länger als vier bis fünf Jahre dauern wird. Eine wesentliche Voraussetzung für die Nachfolge war, dass die neue Vorstandschefin für mindestens zwei Vorstandsperioden zur Verfügung steht. Radström, die seit 2021 im Vorstand tätig ist und aus Schweden stammt, wird vorerst weiterhin für die Regionen Europa und Lateinamerika sowie für die Marke Mercedes-Benz Lkw zuständig bleiben. Innerhalb der ersten 100 Tage ihrer Amtszeit wird sie einen Vorschlag für ihre Nachfolge in diesen Bereichen vorlegen. Ihr Mandat als Konzernchefin läuft bis 2029. Daimler Truck, einer der weltweit führenden Nutzfahrzeughersteller mit über 100.000 Beschäftigten, kämpft aktuell mit einem schwierigen Marktumfeld in Asien und Europa. Kaeser warnte, dass kurzfristig weitere Herausforderungen bevorstehen könnten. Der Konzern führt in den USA unter anderem die Marken Freightliner und Western Star und bietet eine breite Palette von leichten bis schweren Lkw-Modellen an.