Cyberkriminalität im Fokus: Deutsche Seehäfen verstärken Verteidigungsstrategien

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine geraten deutsche Seehäfen zunehmend ins Visier von Cyberangriffen. Die Hamburger Hafenverwaltung (HPA) meldet eine mehr als hundertfache Zunahme der Attacken auf den Hamburger Hafen. Diese betreffen vor allem kritische Infrastrukturen, wie es auch von den Hafenbetreibern in Bremerhaven und Wilhelmshaven bestätigt wird. Hingegen bleibt Rostock Port in Mecklenburg-Vorpommern bei entsprechenden Anfragen bedeckt. Der Hamburger Hafen hat nach eigenen Angaben wirksame Strategien zur Abwehr von Cyberangriffen entwickelt. HPA betont die Bedeutung von Kooperationen mit internationalen Partnerhäfen wie Barcelona, Singapur und Los Angeles, um den Schutz entlang der gesamten Lieferkette zu optimieren und voneinander zu lernen. Konkrete Infos zu Art und Urhebern der Angriffe wurden jedoch nicht gegeben. Auch Bremenports berichtet eine Zunahme von Cyberattacken seit Beginn des Konflikts. Der Großteil der Angriffe soll dabei automatisiert abgewehrt werden können. Dennoch bleiben größere Attacken eine Herausforderung, die in Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bewältigt werden. Eine Sprecherin von Niedersachsen Ports in Wilhelmshaven weist ebenfalls auf einen Anstieg der Cyberangriffe hin. Die verschleierte Herkunft der Angriffe mache es schwierig, direkte Verbindungen zum russischen Angriffskrieg zu ziehen. Jedoch seien weltweite politisch-diplomatische Spannungen ein Katalysator für solche Aktivitäten. Trotz der Bedrohung sei die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Angriffs auf die kritische Infrastruktur bisher gering. Das Bundesinnenministerium bestätigt diesen Trend und betont einen Anstieg der Straftaten im Bereich Cyberkriminalität, die auf Computersysteme und Netzwerke zielen. Dies umfasst auch Cyberspionage und Cyberterrorismus, insbesondere bei Taten aus dem Ausland oder unbekannten Orten.