Container-Reedereien meiden Rote-Meer-Route wegen Angriffen durch Huthi-Rebellen

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Immer mehr große Reedereien entscheiden sich dazu, die Route durch das Rote Meer und den Suezkanal zu meiden. Nach Maersk und Hapag-Lloyd hat nun auch die weltgrößte Container-Reederei MSC ihre Transporte auf dieser Strecke eingestellt. Grund hierfür sind die Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen, die Schiffe im Roten Meer angreifen, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Durch diese Entwicklung verlängern sich die Transporte um einige Tage, da die Alternativroute um das südafrikanische Kap der Guten Hoffnung genutzt werden muss. Angesichts der zunehmenden Gefährdung der Handelsschiffe und Seeleute fordert der Verband Deutscher Reeder ein internationales militärisches Bündnis, an dem auch Deutschland beteiligt sein sollte. Unterstützung erhält diese Forderung von der Vorsitzenden des Verteidigungsausschusses des Bundestages, Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP). Sie spricht sich ebenfalls für den Schutz der Schifffahrt durch eine Marine aus. Zwischen den Huthi-Rebellen und Israel gibt es seit dem Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder Angriffe mit Drohnen und Raketen. Um die Sicherheit ihrer Seeleute zu gewährleisten, hat auch MSC angekündigt, den Suezkanal solange nicht mehr zu befahren, bis die Route durch das Rote Meer wieder sicher ist. Bereits die USA, Frankreich und Großbritannien haben Marineschiffe in der Region im Einsatz. Reeder-Verbandschef Martin Kröger weist auf die Erfahrungen beim Schutz vor Piraterie am Horn von Afrika hin und schlägt Konvoi-Fahrten vor, bei denen Handelsschiffe von Marineschiffen begleitet werden. Diese hätten die nötige Ausrüstung, um auch Drohnen- und Raketenangriffe abzuwehren. Die Bundeswehr war bereits 2008 bis 2022 an der Anti-Piraterie-Mission "Atalanta" im Einsatz. Drohnenangriffe der Huthi-Rebellen wurden bereits mehrfach über dem Roten Meer abgewehrt. Ein Zerstörer der US-Marine schoss 14 Drohnen ab, die mutmaßlich aus einem von den Rebellen kontrollierten Gebiet im Jemen gestartet waren. Auch ein britisches Kriegsschiff reagierte auf eine mutmaßliche Angriffsdrohne und schoss diese über dem Roten Meer ab.
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