Compugroup revidiert Jahresprognosen nach schwachem Quartal: Aktienkurs bricht ein

Der Spezialist für medizinische Softwarelösungen, Compugroup, hat nach einem unerwartet schwachen zweiten Quartal seine Jahresprognosen nach unten korrigiert. Das Unternehmen mit Sitz in Koblenz teilte mit, dass das Geschäft in Arztpraxen und Krankenhäusern deutlich hinter den Erwartungen zurückblieb. Eine Verzögerung bei der zweiten Einführungsphase einer französischen Regierungsinitiative sowie schleppende Projekte im Rahmen des deutschen Krankenhauszukunftsgesetzes verschärfen die Situation. Hinzu kommen erhöhte Investitionen in Bereiche wie Künstliche Intelligenz, die die finanzielle Lage zusätzlich belasten. Der Aktienkurs von Compugroup erlitt daraufhin einen dramatischen Einbruch und fiel um knapp 30 Prozent, was den tiefsten Stand seit Mitte 2013 markiert. Zuletzt pendelte sich der Kurs bei 17,26 Euro ein und lag damit immer noch 28 Prozent unter dem vorherigen Wert. Für das Gesamtjahr erwartet Compugroup nun einen Rückgang des Erlöses um bis zu zwei Prozent. Im besten Fall wird nur eine stabile Erlösentwicklung prognostiziert. Die bisherigen Erwartungen von vier bis sechs Prozent Umsatzwachstum müssen revidiert werden. Auch die Prognose für den bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wurde deutlich gesenkt und liegt nun zwischen 220 und 250 Millionen Euro, während zuvor eine Spanne von 270 bis 310 Millionen Euro angesetzt war. Analysten von Bloomberg hatten zuletzt noch mit einem operativen Ergebnis von 271 Millionen Euro gerechnet. Im zweiten Quartal verzeichnete Compugroup einen Umsatzrückgang von 9 Prozent im Jahresvergleich, sodass der Umsatz auf 277 Millionen Euro sank. Besonders das Geschäft mit Arztpraxen (AIS) verlief schwächer, was hauptsächlich auf Einmaleffekte im Vorjahr zurückzuführen ist. Auch für das Gesamtjahr wird in dieser Sparte ein Minus erwartet.