Cholera-Alarm auf Kreuzfahrt: 'Norwegian Dawn' darf in Mauritius anlegen

Ein Hauch von Dramatik wehte über die Wellen des Indischen Ozeans, als die 'Norwegian Dawn' zwei Seemeilen vor Mauritius aufgrund von Cholera-Verdacht vor Anker gehen musste. Die Besorgnis war groß, denn an Bord des Kreuzfahrtschiffes warteten rund 2000 Passagiere und 1000 Besatzungsmitglieder auf eine Entscheidung. Erst nach intensiven Gesundheitsprüfungen gab es Entwarnung: Die 'Norwegian Dawn' erhielt grünes Licht, am Dienstagmorgen die ersten Passagiere sicher an Land zu bringen – ein erleichtertes Aufatmen für alle Beteiligten. Die Erleichterung folgte auf einen unerwarteten Zwangsstopp im Rahmen einer prinzipiell idyllischen Kreuzfahrt, die ihre Schatten bereits in Form von Magen-Darm-Erkrankungen auf der Route von Südafrika über Madagaskar und La Réunion vorausgeworfen hatte. Nachdem La Réunion die Einreise verwehrte, standen die Zeichen auf Alarm, als es hieß, auch der mauritische Hafen Port Louis könne nicht angelaufen werden. Das Virus der Unsicherheit breitete sich trotz fehlender Symptome auch unter den Passagieren aus, während gleichzeitig 'Ärzte ohne Grenzen' vor einem der schwersten Cholera-Ausbrüche in Südafrika mahnte. Die Kreuzfahrtgesellschaft Norwegian Cruise Line musste improvisieren und ihre wartenden Gäste in lokale Unterkünfte einquartieren, während an Bord die Routine aus Joggen, Essen und Entspannung nur oberflächlich die Nervosität kaschieren konnte. Kritik wurde laut, sowohl was den Austausch von Informationen als auch Umsicht anging. Ein Passagier von La Réunion zum Beispiel schilderte das abrupte Verschwinden des Buffets und Bedienungen mit Handschuhen als Vorboten der ernsten Lage. Doch letztlich blieb die Krankheit, die in harten Fällen Todesopfer fordern kann, den Reisenden an Bord erspart. Die Proben verneinten das Vorhandensein des Cholera-Bakteriums, womit die 'Norwegian Dawn' ihre Odyssee durch die Unbill medizinischer und organisatorischer Unwägbarkeiten beenden konnte. Für die Kreuzfahrtbranche, die Passagiere und die Menschen vom mauritischen Port Louis, ein Grund zum Durchatmen und ein Beweis, dass Vorsicht manchmal der beste Kapitän auf unsicherem Gewässer ist.