Chipotle trotzt dem Trend: Weniger Fast Food für geringverdienende Konsumenten

Eulerpool News
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In der Welt des Fast Foods scheint eine einfache Formel zu gelten: schnelle Bedienung, einfaches Essen und günstige Preise. Doch gerade in Bezug auf das Preis-Leistungs-Verhältnis zeichnet sich ein Trend ab, der die großen Ketten vor Herausforderungen stellt. Insbesondere geringverdienende Konsumenten, die ein Jahreseinkommen von unter 50.000 Dollar aufweisen, ziehen sich offenbar vermehrt aus dem Sektor zurück. Dies betrifft sowohl Fast-Food-Betriebe als auch Fast-Casual- und Full-Service-Restaurants, wie neueste Umfragen der Beratungsfirma Revenue Management Solutions offenlegen. Trotz eines Rückgangs an Besucherzahlen bleiben die Verkaufszahlen dieser Ketten jedoch stabil, gestützt durch höhere Preise. Mike Lukianoff, CEO von SignalFlare.ai und Berater der Fast-Food-Industrie, bekräftigt, dass die Unternehmen heute vielleicht weniger darauf aus sind, Kunden um jeden Preis anzulocken als noch vor einem Jahrzehnt. Laut Führungskräften einiger Unternehmen kommt hinzu, dass es tatsächlich schwieriger wird, die Zielgruppe der Geringverdiener zu erreichen. McDonald's-CEO Chris Kempczinski reflektiert, dass insbesondere das Essen zu Hause im Vergleich erschwinglicher geworden ist und gerade die Auseinandersetzung um die geringverdienende Kundschaft zunehmend härter wird. Auch Ricardo Cardenas, Präsident und CEO von Darden Restaurants, spiegelt diese Wahrnehmung wider und betont, dass insbesondere Geringverdiener weniger ausgeben, was ein Trend zurück zu den Verhältnissen vor der Pandemie sei. Doch nicht alle Unternehmen folgen diesem Schema. Chipotle scheint eine Ausnahme zu sein und profitiert weiterhin von einer treuen Konsumentenschaft auch in niedrigeren Einkommensklassen. Analysten wie Chris O'Cull von Stifel konnten dies in ihrer Analyse der Besucherzahlen verschiedener Restaurantketten bestätigen. Er passte das Kursziel der Chipotle-Aktien jüngst an und bestätigte eine Kaufempfehlung. Erwartungen an das erste Quartal von Chipotle sind hoch: Analystenschätzungen zufolge könnte das Unternehmen am 24. April einen Gewinn von 11,60 Dollar pro Aktie auf 2,68 Milliarden Dollar Umsatz vermelden. Diese Erwartungen werden durch das erfolgreiche vierte Quartal des Vorjahres gestützt, bei dem Chipotle sowohl die Gewinn- als auch die Umsatzprognosen übertreffen konnte. Das Wachstum wird verstärkt durch Steigerungen im Bereich der vergleichbaren Restaurantverkäufe. Darüber hinaus will Chipotle seine Aktionärsstruktur durch einen Aktiensplit im Verhältnis 50-für-1 breiter aufstellen, eine der größten Maßnahmen dieser Art an der New Yorker Börse. Deutsche Bank, Stephens und UBS bestätigen in ihren Analysen das Vertrauen in die Wachstumsaussichten von Chipotle und stellen solide Zukunftsprognosen für das Unternehmen. Ein spannender Ausblick also nicht nur für investierte Aktionäre, sondern auch für Marktbeobachter und Wirtschaftsinteressierte, die gespannt auf die weitere Entwicklung des Fast-Food-Sektors blicken.