Chip-Gigant Nvidia unter Druck: Kurseinbruch trotz starker Nachfrage

  • Nvidia-Aktie verliert nach Aktiensplit über 11% an Wert trotz starker Nachfrage.
  • Verzögerungen beim neuen Blackwell-Chip könnten den Aktienkurs weiter belasten.

Eulerpool News·

Der Aktienkurs von Nvidia hat in den letzten Jahren einen Höhenflug hingelegt, angetrieben durch die marktbeherrschende Position des Unternehmens im Bereich Künstliche Intelligenz (KI) Chips. Die Verkäufe von Chips und verwandten Produkten an KI-Kunden haben Nvidia zu Rekordgewinnen verholfen, die im dreistelligen Bereich liegen. Um mehr Investoren den Einstieg zu erleichtern, führte das Unternehmen im Juni einen Aktiensplit durch. Doch seit diesem Split hat Nvidias Aktie die Anleger enttäuscht und um über 11% an Wert verloren. Nun fragen sich einige, ob Nvidia seine Dynamik dauerhaft eingebüßt hat. Schließlich sieht sich das Unternehmen einem zunehmenden Wettbewerb im KI-Chip-Markt gegenüber. Darüber hinaus könnten Verzögerungen bei der Einführung des mit Spannung erwarteten Blackwell-Chips auftreten. Laut einem Bericht von "The Information" könnte der Chip aufgrund eines Designfehlers um mindestens drei Monate verspätet auf den Markt kommen. Sollte dies zutreffen, könnte es schlechte Nachrichten für Nvidias Aktienkurs bedeuten – doch könnte es auch positive Aspekte in dieser Geschichte geben. Ein genauerer Blick auf die Situation zeigt, wohin sich Nvidia in den kommenden Monaten entwickeln könnte. Zunächst ein kurzer Überblick über Nvidias Weg und die Bedeutung von Blackwell. Derzeit verkauft Nvidia den H100, eine Grafikprozessor-Einheit (GPU), die eine Schlüsselrolle bei vielen zentralen KI-Aufgaben spielt, wie dem Training und der Inferierung von Modellen. Der H100 basiert auf der Hopper-Architektur und ist das leistungsstärkste Chip-Produkt des Unternehmens. Doch mit der Blackwell-Architektur und dem B200 AI-Chip hat Nvidia etwas noch Spannenderes für KI-Kunden in der Pipeline. Diese Technologie könnte ein Game-Changer für die Errichtung von KI-Rechenzentren sein, indem sie Kosten und Energieverbrauch senkt und gleichzeitig Leistung und Sicherheit verbessert. In seinem jüngsten Gewinnbericht erklärte Nvidia, dass Blackwell sich in voller Produktion befinde und erste Auslieferungen im zweiten Quartal sowie betriebsbereite Rechenzentren im vierten Quartal erwartet werden. CEO Jensen Huang prognostizierte daher "erhebliche" Einnahmen aus der Blackwell-Plattform in diesem Jahr. Neueste Berichte legen jedoch nahe, dass Nvidia Microsoft und einem weiteren großen Cloud-Kunden in der letzten Woche eine Verzögerung mitgeteilt habe. Laut "The Information" soll ein Designfehler die Ursache für die Verschiebung sein. Nvidia reagierte per E-Mail an Reuters und betonte, dass die Nachfrage nach Hopper sehr hoch sei, die breite Abtastung von Blackwell begonnen habe und die Produktion in der zweiten Jahreshälfte anziehen werde. Ob der B200 Chip nun tatsächlich verzögert ist, bleibt ohne eine offizielle Bestätigung von Nvidia unklar. Sollte dies der Fall sein und die Einnahmen aus Blackwell langsamer als geplant fließen, könnte dies das Anlegervertrauen und den Aktienkurs belasten. Doch auch positive Nachrichten gibt es: Laut einem Bericht in "The Information" haben Microsoft, Alphabet und Meta Platforms "Chips im Wert von Zehnmilliarden Dollar" bestellt. Diese hohe Nachfrage zeigt, dass Nvidia trotz starker Konkurrenz weiterhin stark gefragt ist. Besonders hervorzuheben ist, dass diese großen Unternehmen trotz eigener hochleistungsfähiger Chips stark auf Nvidia setzen. Ob eine mögliche Verzögerung diese Kunden zur Konkurrenz treiben wird, sei dahingestellt. Produktionsverzögerungen und sogar Produktfehler sind in der Technologiebranche keine Seltenheit. Solange solche Probleme nicht wiederholt auftreten oder das Unternehmen sie nicht beheben kann, dürfte die Nachfrage nach Nvidias Produkten stabil bleiben. Für Anleger bedeutet dies: Selbst wenn es kurzfristige Rückschläge durch eine mögliche Verzögerung des Blackwell-Chips geben könnte, ist die Langfristaussicht günstig. Der starke Bedarf an den Produkten von Nvidia – mit den größten Technologieunternehmen, die Milliarden investieren – dürfte die Gewinne und den Aktienkurs des Unternehmens langfristig erheblich steigern.
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