BYD setzt auf Südostasien als Schlüsselmarkt für Elektrofahrzeuge

  • BYD setzt auf Südostasien wegen Zöllen in den USA und der EU.
  • Indonesien ist zentraler Fokusmarkt trotz Herausforderungen bei Ladestationen.

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Der chinesische Automobilhersteller BYD hat es letztes Jahr geschafft, Tesla als weltgrößten Verkäufer von Elektrofahrzeugen zu überholen. Doch eine Expansion in die USA scheint aufgrund umfassender Zölle gegen die chinesische Autoindustrie in den Vereinigten Staaten und der Europäischen Union derzeit nicht machbar. Stattdessen fokussiert BYD seine Bemühungen auf Südostasien, wobei der indonesische Markt eine zentrale Rolle spielt. Auf der Indonesia International Auto Show, die vor kurzem außerhalb Jakartas stattfand, waren fast ein Drittel der vertretenen 31 Automarken chinesischen Ursprungs. Die Mehrheit dieser Modelle waren Elektrofahrzeuge. Besucher Safik Bahsein zeigte besonders großes Interesse an dem BYD Dolphin, einem Modell, das eine Reichweite von 300 Meilen pro Ladung verspricht und etwa 26.000 US-Dollar kostet. Zusätzlich zu diesem Modell vertreibt BYD noch zwei weitere Elektrofahrzeuge in Indonesien, dem bevölkerungsreichsten Land Südostasiens mit über 275 Millionen Einwohnern. Die Qualität chinesischer Autos wird von vielen Indonesiern inzwischen als gleichwertig zu europäischen und japanischen Modellen angesehen. Allerdings stellt die geringe Anzahl von Ladestationen im Land eine wesentliche Herausforderung für die Verbreitung von Elektrofahrzeugen dar. Nur 2% aller Autofahrten im letzten Jahr entfielen auf Elektrofahrzeuge. Dies trotz staatlicher Anreize und ehrgeiziger Ziele von 400.000 verkauften Elektrofahrzeugen im kommenden Jahr – realistischer sind laut internationalen Datenanalysten jedoch nur 56.000 bis 2028. Südostasien, insbesondere Indonesien und Thailand, ist zu einem wichtigen Zielmarkt und Produktionsstandort für chinesische Automobilhersteller wie BYD, Neta und Wuling geworden. Dies liegt auch an den umfangreichen Vorkommen von Nickel und anderen Mineralien in Indonesien, die für die Produktion von EV-Batterien benötigt werden. Zusätzlich zu Indonesien hat BYD kürzlich Pläne für neue Produktionsanlagen in Thailand, der Türkei, Ungarn und Mexiko verkündet, um den Auswirkungen von Importzöllen in den USA und der EU entgegenzuwirken. Besonders hervorzuheben ist das geplante 1,3-Milliarden-Dollar-Werk in der Nähe von Jakarta, das 2026 in Betrieb gehen soll. Wie Lei Xing, ein unabhängiger Autoanalyst und ehemaliger Chefredakteur der China Automotive Review, anmerkt: „Um global zu sein, sind die USA und Europa die letzten großen Märkte.“ Bis dahin bleibt Südostasien der zentrale Fokus.
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