Börsenbarometer unter Druck: DAX startet mit Verlusten

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Nach dem beispiellosen Aufschwung des deutschen Aktienmarktes und einer damit einhergehenden Gewinnmitnahme am Dienstag sieht sich der DAX einem weiteren Rückgang gegenüber. Die Auswirkungen schwacher internationaler Vorgaben machen sich bemerkbar und führen zu einem verhaltenen Handelsstart. Trotz des Osterfestes bleibt das Handelsvolumen auf einem konstant niedrigen Niveau. Der vorbörsliche Handel weist für den DAX ein Minus von 0,2 Prozent auf 18.250 Punkte aus, während der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, ebenfalls leicht nachgibt. Erst am Vortag etablierte der DAX einen neuen Höchststand von 18.567 Punkten, musste jedoch bis zum Ende des Handelstages Einbußen von rund einem Prozent hinnehmen. Diese Entwicklung ist vornehmlich auf die erneuten Befürchtungen einer langfristig hohen Zinspolitik in den USA zurückzuführen, bedingt durch Wirtschaftsdaten, die auf eine robuste Konjunktur hindeuten. In diesem Zusammenhang richtet sich das Augenmerk der Investoren insbesondere auf Arbeitsmarktdaten aus den USA, die am Nachmittag veröffentlicht werden. Trotz der Verluste bleiben Marktexperten optimistisch und sehen keinen Grund zur Besorgnis bezüglich der Marktprognosen. Laut einer Analyse der HSBC hat der DAX im ersten Quartal einen deutlichen Anstieg verzeichnet und der April zeichnet sich historisch gesehen als ein starker Monat ab, wenngleich die positive Statistik häufig auf vorangegangene schwächere Quartale folgt. Dies könnte auf eine nahende Verschnaufpause des bislang starken Marktes hindeuten. Verteidigungstitel rücken weiterhin in den Fokus, da NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg eine substanzielle Ausweitung der Unterstützung für die Ukraine angeregt hat. Im Besonderen beabsichtigt er, die NATO-Partner von der Zusage einer militärischen Hilfe in Höhe von 100 Milliarden Euro für die nächsten fünf Jahre zu überzeugen. Rheinmetall, Hensoldt und Renk könnten zu Handelsbeginn von dieser Entwicklung profitieren, wobei bisher nur Rheinmetall vorbörsliche Kursgewinne auf Tradegate verbuchen konnte. GFT Technologies steht ebenfalls im Rampenlicht, nachdem in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" über deren Pläne berichtet wurde, eine Plattform für den Umgang mit Krypto-Zahlungsströmen zu testen. Angeführt von Vorstandschefin Marika Lulay, plant das Unternehmen die Plattform in der zweiten Jahreshälfte operationell einzusetzen. Analystenbewertungen beeinflussen ebenso die Kursbewegungen, so wurde die Infineon-Aktie von Morgan Stanley auf "Übergewichten" hochgestuft und Jost Werke erhielt durch die Privatbank Quirin eine Kaufempfehlung. Infineon erlebte vorbörslich einen Zugewinn von 2,2 Prozent und Jost Werke verbuchten einen Anstieg von fast 2 Prozent. CTS Eventim hingegen musste einer Abstufung durch das Investmenthaus Redburn standhalten.