Börsen von Zinsängsten und Boeing-Talfahrt gezeichnet – Nvidia-Höhenflug ohne Schubkraft

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Die Wall Street zeigte sich jüngst von erneut aufkeimender Sorge um die Zinspolitik der Federal Reserve und einer empfindlichen Wertminderung von Boeing-Aktien getroffen. Ein glänzendes Quartalsergebnis von Nvidia, das zunächst für Optimismus unter den Anlegern sorgte, konnte die Stimmung nicht nachhaltig beflügeln. Starke Rückgänge kennzeichneten das Bild der führenden Indizes: Der Dow Jones Industrial fiel um 1,53 Prozent, während der S&P 500 0,74 Prozent einbüßte. Der Nasdaq 100 verlor trotz anfänglicher Zugewinne und neuer Rekordmarken letztendlich 0,44 Prozent. Einen Lichtblick stellte Nvidia dar, dessen imposante Geschäftsergebnisse und Ausblick die Papiere um rund neun Prozent hinaufschnellen ließen, allerdings ohne eine breite Markteuphorie zu entfachen. Die Kurszuwächse waren von kurzlebiger Natur, bedingt durch Vorabendsignale der US-Notenbank, die Zweifel an baldigen Zinssenkungen weckten. Ein aktueller Hochststieg im Einkaufsmanagerindex deutete auf eine robuste Konjunktur und schmälerte die Hoffnung auf lockere geldpolitische Maßnahmen. Am Geldmarkt antizipieren die Händler nun erst gegen Ende des Jahres eine Zinssenkung. Boeing erlebte einen Absturz von 7,6 Prozent und erwartet angesichts anhaltender interner Restrukturierungen schwerwiegende finanzielle Belastungen. Andere Chipunternehmen wie On Semiconductor und Intel verloren deutlich an Wert, da hohe Zinsen ihre Refinanzierung verteuern. Tesla musste indes ein Minus von 3,5 Prozent hinnehmen, nachdem das Streichen des ehrgeizigen Produktionsziels von 20 Millionen Elektroautos jährlich für Verunsicherung bei den Aktionären sorgte. Live Nation wiederum bekam die Ankündigung der US-Regierung zu spüren, den Konzertveranstalter wegen Wettbewerbsverzerrung potenziell zerschlagen zu wollen, was zu einem Kursverfall von nahezu acht Prozent führte. Währungsseitig blieb der Euro mit zuletzt 1,0812 US-Dollar unter Druck, während US-Staatsanleihen ebenfalls Federn ließen – die Rendite zehnjähriger Papiere kletterte auf 4,48 Prozent.
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