Boeing vor Neugestaltung: Sicherheitslücken bei Alaska Airlines Enthüllt

Der Luftfahrtriese Boeing hat angekündigt, sein Design- und Produktionsverfahren für spezielle Türverkleidungen umzugestalten, nachdem ein Vorfall auf einem Alaska Airlines-Flug im Januar gravierende Sicherheitslücken aufgedeckt hatte. Diese Türverkleidungen ersetzen Notausgangstüren in bestimmten Konfigurationen, um Platz für mehr Sitzplätze zu schaffen. Die Reformen sollen das Warnsystem der Flugzeuge verbessern und dadurch mögliche Fehlfunktionen rascher erkennen lassen. Elizabeth Lund, Senior Vice President für Qualität bei Boeing, äußerte in einer Anhörung des National Transportation Safety Board (NTSB), dass die Designänderungen innerhalb eines Jahres umgesetzt werden sollen. Bei der Anhörung kam auch ans Licht, dass Boeing-Mitarbeiter eine Türverkleidung, die später auf einem Alaska Airlines-Flugzeug verwendet wurde, ohne die erforderliche interne Autorisation und Dokumentation entfernt hatten. Diese Problemstelle, ein kritisches Strukturelement, war nach der Wiedermontage offenbar nicht ausreichend gesichert und führte zum spektakulären Abfall der Verkleidung während des Fluges. Besonders erschütternd waren die Aussagen der NTSB-Vorsitzenden Jennifer Homendy, die eine Unternehmenskultur bei Boeing kritisierte, die offenbar Produktionsfristen über Sicherheitsstandards stellt. Diese Prioritätensetzung führte zu einer überlasteten Belegschaft und wiederholten Fehlern im Produktionsprozess. Homendy zitierte aus Interviews mit langjährigen Boeing-Mechanikern, die von einem ständigen Arbeitsdruck berichteten - üblich waren Arbeitstage von 10 bis 12 Stunden, sechs bis sieben Tage die Woche. Diese Enthüllungen setzen Boeing erheblich unter Druck, nicht nur die Produktionsmethoden, sondern auch die Arbeitsbedingungen grundlegend zu überdenken. Die Industrie und die Öffentlichkeit werden gespannt beobachten, wie Boeing diese Herausforderungen meistert.