Boeing auf Chef-Suche: Neue Herausforderungen, neue Namen

Eulerpool News
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Boeing ist seit Jahrzehnten ein Synonym für exzellente Luftfahrzeugfertigung, doch nun steht der Gigant vor einer richtungsweisenden Entscheidung: die Wahl eines neuen CEO. Der Nachfolger steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, verlorenes Vertrauen wiederherzustellen und den gebeutelten Flugzeugbauer auf Kurs zu bringen. Jüngste Zwischenfälle haben deutlich gemacht, dass neben betriebswirtschaftlicher Expertise auch eingehende Kenntnisse der Produktionsabläufe gefordert sind. Ein radikaler Wandel in den Führungsetagen wird augenfällig. So hat Boeing das baldige Ende von David Calhouns CEO-Ära verkündet und wird auch Zeuge des Abschieds von Larry Kellner im Zusammenhang mit der anstehenden Aktionärsversammlung. Steve Mollenkopf, der ehemalige Chef von Qualcomm und nunmehr designierter Vorsitzender, ist damit beauftragt, die CEO-Suche zu leiten. Stephanie Pope übernimmt die Rolle von Stan Deal, bislang Chef der kommerziellen Flugzeugsparte. Branchenexperten und Insider diskutieren derweil ausführlich über das Anforderungsprofil des neuen Boeing-Chefs. Die Aussicht auf einen externen Kandidaten, der die Produktionsqualität verbessern kann, wird favorisiert. Doch der ideale Kandidat für die Luftfahrtikone muss eine seltene Mischung aus diplomatischem Geschick und handfester Produktionserfahrung mitbringen. Die Überlegungen führen zu einer potentiellen Zweiteilung der Führungsverantwortung: Eine starke allgemeine Managementkompetenz an der Spitze, ergänzt um eine Person mit detaillierten Produktionskenntnissen. Ein solcher Ansatz könnte dazu führen, dass durch intensivere Zusammenarbeit mit Mitarbeitern vor Ort, die Qualität und der Fertigungsfluss der komplexen Flugzeugproduktion verbessert werden. In der aktuellen Debatte wird Dave Gitlin, CEO von Carrier Global und Boeing-Direktor, oft als führender Anwärter genannt. Seine umfangreiche Erfahrung und bewiesene Führungsqualität im Bereich der Luft- und Raumfahrt, gepaart mit seiner beeindruckenden Bilanz bei Carrier Global, stellen temperamentvolle Argumente für seine Eignung dar. Dennoch könnte die Suche nach dem idealen CEO durch weitere Erwägungen kompliziert werden. Mit Gitlin im Vorstand während einer Turbulenzzeit könnten sich Einwände hinsichtlich seiner Eignung ergeben. Zudem könnte seine Rekrutierung für Boeing teuer werden – sowohl in finanzieller als auch in rhetorischer Hinsicht. Eine weitere Variante wäre die Kombination von Gitlin als CEO mit einem Produktionsveteranen wie Pat Shanahan, einem Experten für Herstellungsverfahren, der bereits tiefgreifende Erfahrungen beim Flugzeugbauer gesammelt hat. Es steht fest, dass die Wahl des neuen CEO mit Argusaugen beobachtet wird und jegliche Entscheidung weitreichende Auswirkungen haben wird – sowohl für Boeing selbst als auch für dessen Stellung im internationalen Luftfahrzeugmarkt.