BlueCrest Capital steigert Handelsteams nach beeindruckendem Lauf

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In einem ambitionierten Vorstoß plant die Investmentgesellschaft BlueCrest Capital unter der Leitung des Milliardärs Michael Platt, ihre Handelsteams bis Jahresende um 10 Prozent aufzustocken. Diese Entscheidung folgt auf eine beeindruckende Performance des Family Offices, das damit seine Mitbewerber im Bereich der Makro-Hedgefonds klar hinter sich gelassen hat. Ein Eingeweihter verriet, dass BlueCrest augenblicklich mit 30 Portfoliomanagern aus der Branche Gespräche führt, um den talentierten Nachwuchs an Bord zu holen. Diese Personaloffensive findet statt vor dem Hintergrund eines intensiven Wettbewerbs um fähige Kräfte, der insbesondere zwischen Multi-Manager-Hedgefonds wie Citadel und Millennium entbrannt ist. Als ehemals eines der größten Hedgefonds der Welt – mit einem verwalteten Vermögen von bis zu 36 Milliarden US-Dollar – wandelte sich BlueCrest 2015 in ein Family Office, nachdem es in den frühen 2010er Jahren Rückschläge erlitt. Seitdem operiert das Unternehmen unabhängig von externen Investoren und kann daher riskantere Marktpositionen eingehen – eine Strategie, die sich auszahlt: Über 20 Prozent Rendite wurden im Vorjahr erzielt, nach einem beeindruckenden Gewinn von über 150 Prozent im Jahr 2022 aufgrund der Wette auf steigende Inflation und Zinsen, die die Anleihen belasten würden. Aktuell verstärkt BlueCrest seine Handelsteams in Sektoren wie Makro, Rohstoffhandel und systematische Strategien, die computergestützten Handel einschließen. Die Firma besitzt nun etwa 170 solcher Teams, sogenannter "Pods", was einen Anstieg von ungefähr 150 seit Mitte des letzten Jahres darstellt. Diese können von einzelnen Portfoliomanagern bis zu größeren Teams bestehen, mit einer durchschnittlichen Größe von zwei Investmentmitarbeitern bei BlueCrest. Das wachsende Interesse an Multi-Manager-Hedgefonds – die durch zentral gesteuerte Risikoteams zahlreiche Portfolio-Manager mit verschiedenen Strategien überblicken – könnte BlueCrests Ziel jedoch erschweren, da diese Art von Fonds in den letzten Jahren am schnellsten gewachsen ist. Ein Insider von BlueCrest äußerte, die Firma könne aufgrund ihrer Struktur, Gewinne zu behalten und nicht an Investoren auszuschütten, höhere Gehälter zahlen als die Konkurrenz. Obwohl zwei Drittel der Teams auf makroökonomische Strategien fokussiert sind, hat Platt das Portfolio des Unternehmens diversifiziert, unter anderem mit Investments im Rohstoffsektor. Das Interesse an Rohstoffen hat aufgrund enormer Schwankungen, die während der Pandemie bei Erdgas, Nickel und Öl auftraten, zugenommen. BlueCrest ist in diesem Bereich mit Handelsstützpunkten in Houston, Austin und Dubai vertreten. Von Strategien, die auf relative Werte setzen – also geringfügige Preisunterschiede zwischen Anleihen und Derivaten ausnutzen – hat sich das Unternehmen jedoch entfernt, da dieser Bereich zunehmend von anderen Hedgefonds besetzt wird. Regulatoren haben außerdem wegen des Treasury-Basis-Handels Alarm geschlagen – einer Strategie, die auf die Konvergenz von Preisen für Staatsanleihen und Futures setzt. Neue US-Vorschriften sollen nun die Hebelwirkung und somit die Profitabilität dieser Strategie verringern. Mit etwa 600 Mitarbeitern, einschließlich des Nicht-Investmentpersonals, und Büros in Städten wie London, New York, Jersey und Singapur bleibt BlueCrest ein wichtiger Spieler auf dem globalen Parkett. Dennoch könnten die Spannungen auf dem Talentmarkt nachlassen, nachdem rivalisierende Multi-Manager-Hedgefonds wie Brevan Howard in einem enttäuschenden 2023 etwa 100 Stellen gestrichen haben.
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