Biodiesel aus Abfallstoffen bald auch für deutsche Autofahrer zugänglich

Eulerpool News
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Nach einer angespannten Wartezeit hat die Bundesregierung nun grünes Licht für den Einsatz von umweltfreundlichem Biodiesel aus Abfallstoffen gegeben, und die Zustimmung der Bundesländer steht unmittelbar bevor. Kommt es zu einer positiven Entscheidung im Bundesrat, könnte die Alternative zum herkömmlichen Diesel – ein Kraftstoff, der aus Abfallstoffen wie Küchenfetten und Holzresten gewonnen wird – bereits Mitte April an deutschen Tankstellen Einzug halten. Damit wäre der Weg frei für eine Beimischung, die über die bisher erlaubten 7 Prozent hinausgeht. Dieser Fortschritt verspricht einen signifikanten Beitrag zum Klimaschutz: Die Nutzung von 100-prozentigem Biodiesel, auch bekannt als HVO100 (Hydrotreated Vegetable Oils), könnte die CO2-Emissionen im Verkehrssektor maßgeblich reduzieren. Aktuell findet HVO Verwendung hauptsächlich in Bereichen wie dem öffentlichen Nahverkehr und der Landwirtschaft, jedoch steht die Zulassung an öffentlichen Tankstellen noch aus. Der Bundesverband freier Tankstellen prognostiziert, dass vor allem Unternehmen im Speditionswesen von dieser Neuerung profitieren könnten. Die globale Produktion von HVO wird bis 2025 voraussichtlich immens ansteigen, und bereits bis 2040 könnten biogene Kraftstoffe einen beträchtlichen Teil des globalen Ölbedarfs ersetzen. Trotz höherer Produktionskosten und daraus resultierender Preisaufschläge im Vergleich zu fossilem Diesel, bringt der Einsatz von HVO Vorteile im Hinblick auf CO2-Einsparungen und kann ohne technische Umstellungen in modernen Dieselfahrzeugen verwendet werden. Herstellerfreigaben liegen derzeit nur für bestimmte Modelle einiger Automarken vor, eine Ausdehnung der Freigaben gilt jedoch als essenziell für die Akzeptanz unter Verbrauchern. Eine flächendeckende Verfügbarkeit von HVO an Tankstellen wird schrittweise erwartet. Die Kennzeichnung als "XtL"-Kraftstoff soll Konsumenten Klarheit bieten, wobei der Biodiesel voraussichtlich anfangs nur an ausgewählten Standorten verfügbar sein wird. Die Aufhebung des Verkaufsverbots für Biodiesel aus Abfallstoffen entschärft den bisherigen Wettbewerbsnachteil deutscher Anbieter, sich international strengen CO2-Auflagen gerecht zu stellen.